Er war Dichter, Filmemacher, Frauenschwarm: der 1945 in Berlin geborene Thomas Brasch. Der Sohn eines hohen DDR-Funktionärs stand lange im Konflikt mit seinem Vater und dem Staat. 1976 musste er das Land verlassen. Im Westen machte ihn sein Prosaband "Vor den Vätern sterben die Söhne" zum Liebling der Literaturszene. Für seinen Spielfilm "Engel aus Eisen" erhielt er den Bayerischen Filmpreis. Doch als die Bundesrepublik ihn als Dissidenten vereinnahmen wollte, wehrte er sich.
Zeitlebens kämpfte er gegen das Bild, das sich die anderen von ihm machten. "Ich stehe für niemanden als mich selbst“, hat er einmal in einem Interview gesagt. Vor 20 Jahren, am 3. November 2001, starb Thomas Brasch in Berlin an Herzversagen. Regisseur Andreas Kleinert hat sein Leben in poetischen, verführerischen Bildern mit Albrecht Schuch in der Hauptrolle nachgezeichnet. Die Filmbiografie "Lieber Thomas", eine WDR-Koproduktion, kommt am 11. November in die Kinos.