Wie stark Feindbilder wirken, weiß Burak Yilmaz aus eigener Anschauung. Er wuchs als Sohn türkisch-kurdischer Eltern in Duisburg-Obermarxloh auf. Rassistische Vorurteile gehörten zum Alltag. Ein wichtiger Einschnitt in seinem Leben waren die Anschläge vom 11. September 2001: Sie machten ihn kurzzeitig anfällig für islamistische Propaganda – bis sein Vater ihn zum Umdenken brachte.
Geprägt haben ihn auch seine Erfahrungen als Betreuer in einem Duisburger Jugendzentrum. Schockiert vom Antisemitismus der Jugendlichen, initiierte er das Projekt "Junge Muslime in Auschwitz", das Besuche in der KZ-Gedenkstätte organisiert. Heute arbeitet er als Pädagoge und klärt über Ursachen und Folgen von Antisemitismus auf. Dafür hat er 2018 das Bundesverdienstkreuz bekommen. Jetzt erscheint sein Buch: "Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass".
Burak Yilmaz: Ehrensache.
Kämpfen gegen Judenhass.
Suhrkamp Verlag. Preis: 16,95 Euro