Anne-Frank-Haus

Das Hinterhaus, Anne Franks Versteck

Stand: 15.05.2019, 15:24 Uhr

Am 6. Juli 1942 wird das Hinterhaus eines schmalen, hohen Gebäudes in der Amsterdamer Prinsengracht 263 zum Versteck für die jüdische Familie Frank.

Das Hinterhaus ist von der Straße aus nicht zu sehen und nur über eine einzige Tür, die später mit einem Bücherschrank verkleidet wird, mit dem Haupthaus verbunden - deshalb eignet es sich gut als Unterschlupf vor den Nazis. Im Haupthaus befindet sich die Firma "Opekta", die Annes Vater lange leitet.

Sechs Freunde und Angestellte von Otto Frank erklären sich bereit, die Untergetauchten im Versteck zu versorgen. Damit gehen sie ein lebensgefährliches Risiko ein, da es unter den Nazis verboten ist, Juden zu helfen.

Versteckte Tür im Hinterhaus

Versteckte Tür im Hinterhaus


Nach der Familie Frank zieht auch die dreiköpfige jüdische Familie van Pels ins Hinterhaus. Ein paar Wochen darauf folgt der aus Deutschland geflohene jüdische Zahnarzt Fritz Pfeffer, mit dem sich Anne ein Zimmer teilt. Insgesamt gibt es im Hinterhaus auf knapp 60 Quadratmetern drei kleine Zimmer, eine Toilette mit Waschbecken und eine Küche.

Acht Menschen auf 60 Quadratmeter


Zwei Jahre lang leben die Acht im Hinterhaus. Um nicht entdeckt zu werden, befolgen sie strenge Ruhe-Regeln - denn beispielsweise die Lagerarbeiter, die tagsüber in der Firma sind, wissen nichts von den Versteckten. Weil sie vermutlich verraten wurden, werden sie am 4. August 1944 festgenommen und ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt.
Von den Bewohnern des Hinterhauses überlebt nur Annes Vater, Otto Frank. Nach Schätzungen wird ein Drittel der in den Niederlanden untergetauchten Juden entdeckt und anschließend in Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt.