Ruth Barra wurde 1938 in Seeburg in Ostpreußen geboren (heute Jeziorany, Polen). Mit sieben Jahren flieht sie mit ihrem kleinen Bruder Dieter und ihrer Mutter im Winter 1944/45 über das zugefrorene Haff in den Westen. Zwei Monate sind sie unterwegs, überstehen Kälte, Hunger und Todesangst.
Die Flucht und die Zeit als Flüchtlingskind sind für sie prägend - zunächst in Schleswig-Holstein, nach Kriegsende dann im Ruhrgebiet, wohin ihr Vater sie holt. In Gelsenkirchen wohnt die Familie in der ersten Zeit sehr beengt in zwei Zimmern in einem zerbombten Haus.
Nach der mittleren Reife absolviert Ruth Barra eine Ausbildung als Buchhändlerin und arbeitet bis zu ihrer Pensionierung in der Stadtbibliothek Gelsenkirchen. 1968 wird ihre Tochter geboren.
Nach ihrer Pensionierung tritt sie in die CDU ein und wird als sachkundige Bürgerin im Kulturausschuss tätig. Sie ist auch im Vorstand der Seniorenunion.
Ihr Bruder, zu dem sie immer ein gutes Verhältnis hatte, verstirbt 2018. Ruth Barra lebt als Rentnerin in Gelsenkirchen.