Heiko ist mit dem Fahrrad unterwegs, er will 8.000 Kilometer quer durch Europa schaffen: vom Ruhrpott nach Prag, über Wien, Mailand bis Madrid und zurück.
Das sind vier Städte, die auf der Bucket List seiner Tochter Lena standen. Lena konnte sie nicht mehr selbst besuchen, die 22-jährige starb an einem Sarkom, einer seltenen Krebsart.
Nach Lenas Tod konnte Heiko nicht einfach weitermachen wie bisher. Als Lenas Mutter Britta die Bucket List mit ihren Sehnsuchtsorten findet, hat der 52-jährige Bankkaufmann aus Bergkamen plötzlich ein Ziel: „Ich lebe Lenas Traum, da sie es nicht mehr kann.“ Vier Monate lang bekommt er für seine Radtour frei.
Keine Unterkunft weit und breit, er muss heute wildcampen: Heiko kurz vor Madrid
Das eigene Kind zu verlieren, ist verbunden mit einem schier unendlichen Schmerz. Auch deshalb macht Heiko die Reise. Er will sich Lena nahe fühlen und Zeit für seine Trauer haben. Aber er verfolgt auch eine Mission, indem er die Reise öffentlich macht: „Ich will auf Sarkome hinweisen, an denen vor allem junge Menschen erkranken. Sie werden oft nicht erkannt.“
Menschen hautnah hat Heiko ein halbes Jahr lang begleitet – durch Höhen und Tiefen. Ihn erwarten tagelanger Regen, Schnee und Knieprobleme. Sein Weg führt über die Alpen, am Meer entlang und durchs heiße spanische Festland. Oft muss er wild campen, weil er nirgendwo anders unterkommt. Nach einem Vierteljahr - und vielen Strapazen - kommt er wieder zuhause an. Kann er einfach so zurück in den Alltag? Wie hat ihn die Reise verändert?
Rückkehr nach 8.000 km in Bergkamen
Autorin: Renate Werner
Redaktion: Angelika Wagner