Ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert mit dem Schriftzug ZOOLOGISCHER GARTEN, im Vordergrund Sträucher

Die Löwen von der Wupper - Der grüne Zoo

Stand: 27.03.2019, 14:21 Uhr

Der "Grüne Zoo" in Wuppertal trägt seinen Namen zu Recht. 1879 bauten die Elberfelder Bürger mitten in eine Waldlandschaft am Berg ihren Zoo. Damals noch ein Ort mit Kettenkarussell und Konzertbühne, ist es heute ein Zoo, der sich an internationale Regeln zur Tierhaltung hält und sogar Tiere züchtet, die in der Natur ausgestorben sind.

In keinem anderen deutschen Zoo gibt es eine größere Löwen-Anlage. Die Raubkatzen bewohnen das obere Ende des Zoos. Bis dorthin müssen die Besucher schon ein gutes Stück die bergige Parklandschaft hinauf wandern.

Luftaufnahme vom Löwengehege

Zoo mit Auslauf: In Wuppertal gibt es seit 2007 Deutschlands größtes Löwengehege.

Pflegerin Anja Hillen bringt der einjährigen Seelöwin Nola das Fischefressen bei - Nola soll eigenständig werden. Danach trainiert sie noch mit Eisbär Luka. Je besser er und die Pflegerin harmonieren, umso leichter ist es bei medizinischen Problemen, ihn auch mal ohne Narkose zu untersuchen. Immer nur mit einem Gitter dazwischen, versteht sich.

Eine Pflegerin spielt mit einem Seelöwen

Vertrautes Miteinander: Pflegerin Anja Hillen und Seelöwe Mylo.

Zoodirektor Arne Lawrenz zeigt derweil seine Lieblingstiere, die Milu-Hirsche:  "Diese Tiere waren leider völlig ausgerottet in der freien Wildbahn. Und dann hat man noch fünf Tiere in einer englischen Grafschaft gefunden, und aus diesen fünf Tieren hat man die gesamte Welt-Populationen, mehrere tausend Tiere, wieder zurück gezüchtet".

Ein Hirsch ruht sich liegend aus

Beinah ausgestorben: einer der Milu-Hirsche im Wuppertaler Zoo.

Der Zoo als Ort des Artenschutzes: Für den Zoodirektor ist das eine der ganz wichtigen Aufgaben. Wie auch der Austausch von Tieren unter europäischen Zoos. Und trotzdem weiß er, dass es immer Kritik geben wird.

Zoodirektor Arne Lawrenz

Arne Lawrenz: Für den Zoodirektor ist Artenschutz eine wichtige Aufgabe, doch er kennt auch Kritik.

Sehr offen spricht Arne Lawrenz über den Konflikt bei Handaufzuchten. Zieht man verstoßene Jungtiere mit der Flasche auf, werden die Tiere vielleicht nie von ihren Artgenossen akzeptiert. Lässt man sie sterben, ist das sehr schmerzhaft mitanzusehen.

Die WDR Dokumentation zeigt, wie es früher im Zoo zuging und was den Zooalltag heute ausmacht. Vor und hinter den Kulissen, mit spektakulären Tier- und Luftaufnahmen des Zoos. Mitten in den grünen Hügeln von Wuppertal-Elberfeld.

Ein Film von Christina Zühlke
Redaktion: Barbara Schmitz