Unser Programm im Oktober

Stand: 26.09.2022, 17:32 Uhr

Im Oktober besuchen wir Menschen, die auf kleinstem, oft ungewöhnlichem Raum wohnen; und das geschichtsträchtige Rheinhotel Dreesen, dessen Vergangenheit mit Glamour und menschlichen Schicksalen verbunden ist. Wir tauchen in die 70er Jahre ein, als Entführungen wie die von Springreiter Hendrik Snoek die Menschen in Angst versetzten und der Terror nach NRW kam. Wir sehen uns in der Eifel um, die neu entdeckt werden will und viele Erfolgsgeschichten zu bieten hat. Und kurz bevor Anfang November wieder die Kirmes in Soest startet, werfen wir einen Blick hinter die Kulissen dieses Großereignisses.

kleiner wohnen – größer träumen. Tiny House, Van & Co

Eine junger Mann und eine junge Frau stehen vor ihrem Wohnmobil

Ob als dauerhafter Wohnsitz, mobile Auszeit oder auch Ausweg in der Not: Minimales Wohnen liegt im Trend. Der Film stellt Menschen in Nordrhein-Westfalen vor, die viel kleiner wohnen als der Durchschnitt: im Tiny House, im Van oder auf dem Hausboot. So wie Alex und Lena, die mit ihrer dreijährigen Tochter und zwei Katzen in einem Tiny House auf 25 Quadratmetern Grundfläche im Bergischen Land leben. "Wir haben uns viel Zeit für unsere Familie gewünscht mit Teilzeit-Jobs", erzählt Lena.
Michelle dagegen landete durch einen Schicksalsschlag im Tiny House. Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 verlor sie fast alles – mit ihrem neuen Leben auf kleiner Fläche ist sie erstaunlich im Reinen.
Melinda und Dawid möchten da sein, wo die Sonne ist. Mit ihrem selbst ausgebauten Van sind sie bereits 45.000 Kilometer gefahren. Zu eng wird ihnen ihr Zuhause mit acht Quadratmetern Wohnfläche fast nie.
Ein Film von Marika Liebsch und Yves Schurzmann | Redaktion: Lena Brochhagen

Die Eifel lebt!

Panoramblick über einen See

Früher galt die Eifel als rückständig, als "Preußisch Sibirien". Heute werden das Hohe Venn, die Maare oder oder die Hohe Acht neu entdeckt: Aus einem Militärgelände wurde ein Nationalpark, eine Survivalschule macht Großstädter wieder fit. "Die Eifel lebt" zeigt, wie die Eifel vor 200 Jahren aussah und dann durch die Preußen verändert wurde, entdeckt die neue Attraktivität der Region und räumt mit alten Klischees auf, indem Menschen zu Wort kommen, die auf ihre Weise Eifler Erfolgsgeschichten erzählen.
Ein Film von Joerg Siepmann und Rüdiger Heimlich | Redaktion: Barbara Schmitz und Thomas Kamp

Terror im Deutschen Herbst – Die Schleyer-Entführung

Eine Gedenkstele mit Fotos von Hanns-Martin Schleyer und weiteren Opfern am Gedenkort in Köln-Braunsfeld

5. September 1977, Köln-Braunsfeld: Gegen 17:30 Uhr fielen Schüsse im Kölner Wohnviertel. Es war der Höhepunkt einer seit Jahren tobenden Auseinandersetzung. Die RAF – die "Rote Armee Fraktion" – hatte der Bundesrepublik den Kampf angesagt. An diesem Tag entführten die Terroristen den Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer, es war der Beginn des sogenannten "Deutschen Herbstes". Mit der Geiselnahme Schleyers sollten inhaftierten RAF-Mitglieder, darunter Andreas Baader und Gudrun Ensslin, freigepresst werden.
Der Schock saß tief. Nicht nur war ein führender Repräsentant der BRD trotz Sicherheitsmaßnahmen entführt worden, die Tat geschah auch noch unweit der damaligen Bundeshauptstadt Bonn – damals die politische Machtzentrale der Republik. Die Stadt wurde zur Festung, es folgte eine beispiellose Fahndungsaktion ein, das Straßenbild prägten schwerbewaffnete Polizisten.
Der Film taucht ein in die 70er Jahre, als der Terror nach Nordrhein-Westfalen kam. Zeitzeugen wie Dieter Fox, Mitglied der Anti-Terror-Einheit GSG 9, der spätere Innenminister Gerhart Baum oder Vera Minnik, die eine Veränderung der Gesellschaft auf friedlichem Wege wollte, erinnern an diesen "Deutschen Herbst", der das Land veränderte. 
Ein Film von Achim Scheunert | Redaktion: Barbara Schmitz

Entführt im Münsterland

Ein Mann mit einer Taschenlampe im Inneren der Ambachtalbrücke

Die 70er Jahre: Eine Zeit, als Entführungen die Menschen in Deutschland immer wieder in Angst versetzten. Viele Kriminelle wollten das schnelle Geld, im Herbst 1976 war die Entführung des Unternehmersohnes und Springreiters Hendrik Snoek in Münster ein Höhepunkt. Nur ein Jahr zuvor wurde eine 14-jährige Schülerin ebenfalls in Münster direkt vor ihrer Haustür entführt. Kommissar Willy Flormann, der damals die Ermittlungen leitete, berichtet eindrucksvoll über die beiden Entführungen. Und das Martyrium von Hendrik Snoek lebt durch einen 16-mm-Film wieder auf, den die Münsteraner Polizei nach der Freilassung von Hendrik Snoek mit ihm selbst gedreht hat. Ein einzigartiges Zeugnis der deutschen Kriminalgeschichte.
Ein Film von Peter Scharf | Redaktion: Adrian Lehnigk und Klaus Kunde-Neimöth

Rheinhotel Dreesen – Das weiße Haus am Rhein

Blick über den Rhein auf das weiße Rheinhotel

Aus einem kleinen Ausflugslokal mit Rheinblick machte Inhaber Fritz Dreesen 1894 eines der wichtigen Grand-Hotels Deutschlands. In seiner 130-jährigen Geschichte war das "Rheinhotel Dreesen" Ausflugslokal, Nobelherberge, Tanzschuppen, Lieblingshotel Hitlers, Verhandlungsort für den Weltfrieden, KZ-Außenstelle, Flüchtlingsunterkunft, Sitz des französischen Hochkommissars. Mit dem Hotel verbindet sich deutsche Geschichte – von der Kaiserzeit bis in die Bonner Republik. Seit dem Umzug der Regierung nach Berlin sind die Geschäfts- und Kongressgäste weitgehend ausgeblieben. Doch Anna-Maria Dreesen, die das Hotel schon bald übernehmen soll, hat bereits neue Pläne.
Ein Film von Martin Herzog | Redaktion: Thomas Kamp

Die Superkirmes von Soest 

Ein Riesenrad in Bewegung vor Abendhimmel, Allerheiligenkirmes Soest

Immer am Mittwoch nach Allerheiligen startet in Soest dort die größte Altstadtkirmes Europas. Es ist zugleich das älteste urkundlich belegte Volksfest im Land. Eine fast schon 700 Jahre alte Tradition. Mit hunderttausenden Besuchern ist die Soester Allerheiligenkirmes eine Party der Superlative vor spektakulärer Kulisse.
Ein Film Peter Scharf | Redaktion: Adrian Lehnigk