Unser Programm im März

Stand: 26.01.2022, 15:54 Uhr

Jung in den 80ern – Neue vierteilige Dokumentationsreihe im WDR

Im März erinnert Heimatflimmern mit einer neuen vierteiligen Reihe daran, wie es war, jung in den 80ern zu sein. Es war eine Jugend ohne Handy, Clubs hießen noch Disco, und auf den Schultaschen prangten "ATOMKRAFT, NEIN DANKE!"- oder "Peace"-Aufkleber. Musik kam aus dem Walkman, man fuhr in vollen Zügen mit dem Interrail-Ticket durch Europa. Und es war die Zeit der schrillen Jugendbewegungen: Popper, Punks, Sannyasin, Ökos, New Wave. Egal, ob in den Großstädten, auf dem Land in OWL oder in der Eifel: Man wollte sich absetzen, auffallen, das eigene Ding machen.

Bhagwan in Köln – Eine Stadt wird rot

Mitten in Köln, Anfang der 80er Jahre: Plötzlich tauchten in Rot- und Orangetöne gekleidete junge Menschen auf. "Sannyasin" nannten sie sich und folgten einem Guru namens Bhagwan. Sie gründeten überall in Europa Kommunen, die größte Deutschlands entstand in Köln im Belgischen Viertel. In kürzester Zeit schufen sie ein Imperium aus Discotheken, vegetarischen Restaurants, Yoga- und Meditationszentren. Sie kauften Häuser und gründeten Unternehmen. Damit machten sie sich in der Stadt nicht nur Freunde.

Doch ein paar Jahre später brach die Bewegung zusammen, Lebensträume zerplatzen, die Kölner Kommune löste sich auf. Das bedeutete aber nicht das Ende der Bewegung – es gibt sie noch heute, noch immer ist Köln ihr Zentrum. Schauspielerin Esther Schweins, die selbst in den 80ern mit der Bewegung in Berührung kam, erzählt diese packende Geschichte vom Aufstieg und Fall einer globalen Bewegung.

Ein Film von Jobst Knigge | Redaktion: Christiane Hinz und Jutta Krug

Discofieber

Tanzen unter der glitzernden Discokugel zur Musik von Boney M, den Bee Gees oder später Depeche Mode in den 80ern. Raus aus dem tristen Alltagsleben, rein in die Disco und für eine Nacht ein Star sein. Das passte zum Lebensgefühl vieler Jugendlicher. Vor allem im Ruhrgebiet standen die Nächte auf der Tanzfläche im krassen Kontrast zum harten Arbeitsleben.

Das "Flash Light" in Gelsenkirchen zählte zu den bekanntesten Discos im Westen. Chef Reinhard Schwalm holte damals "Silver Convention" in seine Disco und Rüdiger Müller baute extra Laser in seine Diskothek „Theatre de Tao“ ein. Der Film erzählt mit einer reichen Fülle an Archivmaterial die Geschichte einer Zeit, als Nordrhein-Westfalen im Discofieber war.

Ein Film von Oliver Schwabe | Redaktion: Adrian Lehnigk und Monika Pohl

KRIEG, NEIN DANKE!

Atomares Wettrüsten und die Angst vor einem Krieg zwischen NATO und Warschauer Pakt – auch das prägte das Lebensgefühl vieler, die in den 80er Jahren ihre Jugend erlebten. Hundertausende gingen auf die Straße, um mit Bundeswehrparkas, Friedenstauben-Ansteckern und Häkelmützen für Frieden und Abrüstung zu demonstrieren. Vor allem die damalige Hauptstadt Bonn wurde zum Schauplatz gigantischer Friedensdemonstrationen. Überall im Land entstanden Friedensgruppen – auch am Niederrhein, wo die NATO Atomsprengköpfe lagerte.

Mitte der 80er begann dann das politische Tauwetter zwischen den Blöcken. Gorbatschow regierte in Moskau, DDR-Staatschef Honecker besuchte erstmals die Bundesrepublik und Schulklassen fuhren auf Kursfahrt nach Berlin, mit Besuch des sozialistischen Ostteils der Stadt. Im Film erzählt Autor Frank Goosen von dieser ganz besonderen Klassenfahrt. 

Ein Film von Wilm Huygen | Redaktion: Adrian Lehnigk und Barbara Schmitz

Raus in die Welt

Jung sein in den 80ern – dazu gehörte auch der eigene Weg in die Welt: Reisen für wenig Geld, mit wenig Komfort, trampend oder per Interrail durch Europa. Man fuhr von OWL nach Ostberlin oder von Köln nach Lüttich, um von dort aus per Billigflieger die Welt zu entdecken. Die Jugend reiste im klapprigen Bus mit Übernachtungen im 12er-Zelt, campte am Strand oder fuhr mit dem eigenen Auto und Papas ADAC-Kartenpaket über die Alpen.

Für manche Reisen reichten die Ferien nicht aus: Die Düsseldorferin Ela Eiselein entdeckte im türkischen Bodrum ihre Leidenschaft für Schmuckdesign. Sie blieb fünf Jahre und hat heute einen Schmuckladen in ihrer alten Heimatstadt. Und Schauspielerin Ann Kathrin Kramer, damals gerade volljährig, blieb Monate auf Rhodos und finanzierte sich, indem sie Touristen portraitierte.  

Ein Film von Heiko Schäfer | Redaktion: Monika Pohl und Thomas Kamp