Zur Startseite "Doku am Freitag"

Von Dörfern zu Städten

NRW von oben | Teil 1

Stand: 27.10.2014, 10:59 Uhr

Nordrhein-Westfalen – ein junges Land mit langer Tradition. Oft ist uns gar nicht mehr bewusst, wo wir uns überall auf historischem Grund bewegen, und woher die Orte ihr unverwechselbares Aussehen haben. Moderne Stadtzentren stehen auf antiken Fundamenten, Grüngürtel liegen auf mittelalterlichen Wällen; Radwege folgen den Trassen einstiger Industriebahnen.

Köln

In der Viertelstruktur moderner Großstädte, wie hier die Kölner Südstadt, kann man noch dorfähnliche Züge erkennen.

Aus luftiger Höhe wirft „NRW von oben“ den etwas anderen Blick auf die Besiedlung von Stadt und Land. Eine Sichtweise, die offenbart, wie unsere Städte über die Jahrhunderte hinweg gewachsen sind, welche uralten Routen unsere Verkehrswege folgen und dass sich auf manchem Acker schicksalsträchtige Begegnungen abspielten.

Kulturgeschichte aus der Vogelperspektive

Wulfen

Die „Neue Stadt Wulfen“ sollte in den 60er Jahren die Zukunft des Wohnens aufzeigen.

Aus exklusiver Vogelperspektive erzählt „NRW von oben“ von der Kulturgeschichte unseres Landes. Modernste Lasertechnik ermöglicht den archäologischen Blick in die Vergangenheit: Wo heute dichte Wälder zu sehen sind, waren einst römische Straßen und Siedlungen, die im Film wieder sichtbar werden.

Erzählt wird von dem frühen Netz der Straßen und Gutsbetriebe, die nicht weniger als die Grundlage des Römischen Imperiums westlich des Rheins bildeten. Aus fränkischen Gehöften entstanden frühmittelalterliche Zentren wie die Kaiserpfalz in Aachen. Entlang uralter Routen wie dem Hellweg errichteten die Karolinger ihre Höfe bis weit ins Sachsenland. Deren mittelalterlichen Stadtanlagen sind von oben besonders gut zu erkennen. 

Dorf und Stadt

Reifferscheid aus der Luft

Das "Bilderbuchdorf" Reifferscheid: Es zeigt, wie die Menschen vor hunderten von Jahren in der Eifel lebten.

Über Jahrhunderte war das Dorf unsere Heimat. In „NRW von oben“ sehen wir, dass die meisten von uns immer noch auf dem Dorf leben – auch und gerade mitten in der Großstadt. Das Dorf heißt dort nur Quartier, Viertel, Veedel oder Kiez. Viele Arbeitersiedlungen, Vorstadtquartiere, ja selbst Trabantenstädte wurden am Reißbrett nach dem Vorbild des Dorfes entworfen.

Der Film spannt den Bogen von den frühen Siedlungen bis in die Gegenwart: Vom einsamen Eifel-Gehöft am Rande des Hohen Venns bis zur Trabantenstadt Wulfen, vom Dorf am Fuß einer mittelalterlichen Burg hin zur Arbeitersiedlung, die sich unter Zechentürme duckt.

Ein moderner Heimatfilm

„NRW von oben“ zeigt, wie das Land durch Agrarindustrie und Gewerbegebiete langsam verstädtert – und umgekehrt sich manche Stadt das Grün zurückholt.

Autor: Rüdiger Heimlich
Regie: Harry Flöter und Jörg Siepmann
Redaktion: Christiane Hinz und Thomas Kamp