Preise und Auszeichnungen 2016/2017

Otto Brenner Preis "Das braune Netzwerk – Wer steuert die Wutbürger?“

"Die Story: Das braune Netzwerk – Wer steuert die Wutbürger?" von Caterina Woj und Andrea Röpke (Redaktion: Jo Angerer) erhält den Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus 2017.

Die Begründung der Jury: "Journalisten sind aufgerufen, im Interesse von Freiheit und Demokratie Haltung zu zeigen. Haltung, so die Jury, zeige sich "nicht in kurzatmiger Aufregung, sondern in besonnener Analyse, im Rekonstruieren und Verstehen dessen, was gerade geschieht, nicht nur vordergründig, sondern vor allem hintergründig". Das alles leisten die beiden Preisträgerinnen Caterina Woj und Andrea Röpke auf vorbildliche Weise. Ihre WDR-Dokumentation über "Das braune Netzwerk", in dem AfDler, Rechtsextreme und Neonazis in konspirativer Weise zusammenarbeiten, ist für die Jury "kritischer Fernsehjournalismus in Bestform, politische Aufklärung, wie sie das Gebot der Stunde ist". Der Film überzeugte die Jury: "Recherche von Zusammenhängen, Analyse von Strukturen, Einordnung durch O-Töne, Kameraführung, Bildauswahl, Dramaturgie – hier stimmt alles!""

Journalistenpreises „Pro Ehrenamt" für "Wenn Hass an die Haustür klopft – Wie Bürger einschüchtern"

"Die Story: Wenn Hass an die Haustür klopft – Wie Bürger einschüchtern" von Wolfgang Minder und Fritz Sprengart (Redaktion: Anna Herbst) wurde mit dem 8. Journalistenpreis „Pro Ehrenamt – Hermann Wilhelm Thywissen-Preis“ des Rhein-Kreises Neuss ausgezeichnet. Der Film erzählt, wie Rechte versuchen, ein Klima der Angst zu erzeugen und wie sich Bürger dagegen wehren.

Peter Scholl-Latour Preis 2017 für "Der Traum von Sicherheit"

"Die Story: Der Traum von Sicherheit - Was Frauen auf der Flucht erleiden" wurde im Rahmen des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte 2017 mit dem Peter Scholl-Latour Preis für die Berichterstattung über das Leid von Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten ausgezeichnet. Der Film von Naima El Moussaoui und Lukas Roegler (Redaktion: Barbara Schmitz) schaut ausschließlich auf das Thema Flucht aus der Perspektive von Frauen, die fast überall durch das System fallen, die aber nicht länger schweigen wollen. Durch ihre persönlichen Geschichten wollen sie anderen Frauen Mut machen, und sie wollen Aufmerksamkeit auf ihre spezielle Situation hier in Deutschland lenken.

Für den CIVIS Medienpreis 2017 nominiert "Das braune Netzwerk"

"Die Story: Das braune Netzwerk" von Caterina Woj und Andrea Röpke (Redaktion: Jo Angerer) wurde für den Europäischen CIVIS Medienpreis 2017 nominiert: "Immer entfesselter werden die Rufe auf den Straßen. Hassgesteuert gegen Angela Merkel, Flüchtlinge, Demokratie und Rechtsstaat. Eine neue wütende Bewegung. Zumeist rechts und oftmals rassistisch. Strategen, intellektuelle Vordenker und eine ganz neue junge Generation von Rechtspopulisten versuchen, diese Bewegung zu steuern: Neo-Nazis in Hinterzimmern mit Verbindungen in Wirtschaftskreise. Weltweit vernetzt, verfolgen sie ein gemeinsames Ziel: den Aufbau einer außerparlamentarischen, antidemokratischen Bewegung. Inhaltlich und formal herausragend – zeigt die Gefahr immer stärker werdender rechtsextremer Vernetzung."

Deutscher Sozialpreis für die Story-Autorinnen

Mit dem Deutschen Sozialpreises 2016 sind die story-Autorinnen Nicole Rosenbach und Naima El Moussaoui am 22.11.2016 in der Sparte Fernsehen für ihre Dokumentation aus der Reihe "die story: Mit Kindern Kasse machen - Auslandsmaßnahmen außer Kontrolle" ausgezeichnet worden (Redaktion Ulrike Schweitzer, Martin Suckow).

Nicole Rosenbach, Ulrike Schweitzer und Naima El Moussaoui

Die Preisträgerinnen Nicole Rosenbach (links) und Naima El Moussaoui (rechts) mit der Redakteurin Ulrike Schweitzer.

Hunderte Kinder und Jugendliche werden von deutschen Jugendämtern Jahr für Jahr ins Ausland geschickt, in sogenannte "intensivpädagogische Maßnahmen". Doch viel zu oft stecken laut den Recherchen der WDR-Autorinnen dahinter vor allem die Geschäftsinteressen privater Träger. Denn mit Auslandsmaßnahmen lässt sich viel Geld verdienen: Bis zu 8000 Euro zahlen Jugendämter, damit es traumatisierten Kindern, die aus ihren Familien geholt wurden, fernab von Deutschland besser geht.

Renommierter "Hot Docs"-Preis für WDR-Film über Selbstmordattentäter

Beim renommierten Dokumentarfilm-Festival "Hot Docs" in Toronto hat die WDR-Koproduktion "Dugma" ("Die Story: Selbstmordattentäter in Syrien - Per Knopfdruck ins Paradies") den Preis in der Klasse "mittellang" geholt. In "Dugma" zeigt der norwegische Filmautor Paul Refsdal das Leben von vier Kämpfern der al-Qaida nahestehenden "al-Nusra-Miliz" in Syrien. Alle vier bereiteten sich während der Dreharbeiten auf einen Selbstmordeinsatz gegen die Truppen der Regierung vor.

Filmplakat "DUGMA - The Button"

"Hot Docs"-Preis für die WDR-Koproduktion "Dugma"

Die Dokumentation (Redaktion: Norbert Hahn) war als TV-Weltpremiere im März im WDR-Fernsehen gesendet worden. "Dugma ist eines der lebendigsten Porträts von religiösem Extremismus, das je im Film zu sehen war", heißt es in der Preiswürdigung. "Hot Docs" ist das größte Dokumentarfilm-Festival in Nordamerika und zugleich eines der weltweit angesehensten.

"Brüder des Jihad" unter den Finalisten beim New York Film Festival

Beim renommierten "New York Film Festival" ist eine Story-Koproduktion nun unter den Finalisten. Die Autoren, die polnischen Filmemacher Tomasz Glowacki und Marcin Mamon, hatten sich in "Brüder des Jihad" (Redaktion: Norbert Hahn) auf die Suche nach Verbindungen zwischen tschetschenischen Kämpfern in der Ukraine und dem Nahen Osten gemacht. Preisverleihung ist am Dienstag, dem 19. April in Las Vegas.

Deutscher Fernsehpreis für "Geheimsache Doping"

Am 13. Januar 2016 wurden "Geheimsache Doping. Im Schattenreich der Leichtathletik" und "Geheimsache Doping - Wie Russland seine Sieger macht" von Hajo Seppelt und der ARD/WDR-Dopingredaktion (Redaktion: Jochen Leufgens und Jochen Tassler) mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Beide Filme legen detailliert Betrugspraktiken in Russland offen und zeichnen dabei das Bild eines regelrechten Doping-Systems, in das Sportler, Trainer, Mediziner, Verbände und auch die Russische Anti-Doping-Agentur verstrickt zu sein scheinen. Auch im Land der Langstreckenläufer, Kenia, fand Hajo Seppelt konkrete Hinweise auf Doping, Vertuschung und Bestechlichkeit bis hinein in die Verbandsspitze.