99 Lieblingsorte

Zitadelle Jülich: Platz 18

Stand: 24.01.2011, 00:00 Uhr

Das Bollwerk mit seinen meterdicken Mauern erzählt von der Furcht vor Angriff und Belagerung. Am spannendsten sind die Kasematten, kilometerlange unterirdische Gänge.

Guido von Büren ist Historiker und in Jülich geboren. Da liegt es nahe, dass er die Zitadelle seiner Heimatstadt in den engsten Kreis seiner persönlichen „Lieblingsorte“ aufgenommen hat. Besonders gerne durchstreift er die engen und dunklen Kasematten der Festungsanlage. Dann ziehen all die Geschichten, die sich in den vergangenen fünf Jahrhunderten hier abgespielt haben, am geistigen Auge von Guido von Büren vorbei: Geschichten über Krieg, Belagerung, Flucht, Schutz und Hoffnung.

Ein Besuch lohnt sich!

In Jülich, auf halber Strecke zwischen Aachen und Köln gelegen, steht noch heute eine der besterhaltenen Festungen Deutschlands. Erbaut wurde sie in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Auftrag des Herzogs von Jülich-Kleve-Berg. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Zitadelle nach zahlreichen Belagerungen häufig ihren Besitzer: Niederländer, Spanier, Franzosen und dann im 19. Jahrhundert Preußen. Im Zweiten Weltkrieg diente die Festung als Luftschutzbunker. Heute beherbergt sie das Gymnasium der Stadt Jülich. Die Festungsanlage wurde jüngst aufwändig saniert und kann besichtigt werden.

Führung gefällig?

Guido von Büren und seine Kollegen bieten jeden Sonntag ab 11 Uhr Führungen durch die Zitadelle an. Die Kasematten sind dagegen nur von April bis Oktober zugänglich, in den übrigen Monaten überwintern dort Fledermäuse. Das Museum Zitadelle im Schloss ist montags bis freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Am Wochenende gelten je nach Jahreszeit andere Zeiten. Der Eintritt kostet 4 Euro. Auch Gruppenführungen sind nach Vereinbarung möglich.