Annette Kurschus spricht am Rednerpult

Die Gastgeberin: Evangelische Kirche von Westfalen

Stand: 17.06.2019, 13:04 Uhr

Die Evangelische Kirche von Westfalen ist die viertgrößte der 20 evangelischen Landeskirchen. Als Gastgeberin unterstützt sie den Kirchentag mit Personal und Programmschwerpunkten.

Daten und Fakten zur Evangelischen Kirche von Westfalen

  • 2,2 Millionen Mitglieder, viertgrößte der 20 evangelischen Landeskirchen
  • Kirchenleitung: Präses Annette Kurschus, seit 2012 als erste Frau an der Spitze der Evangelischen Kirche von Westfalen (sie ist auch die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland)
  • Sitz der Kirchenleitung: Bielefeld
  • 27 Kirchenkreise, von Minden im Norden bis Siegen im Süden, von Gladbeck-Bottrop-Dorsten im Westen bis Paderborn im Osten
  • Kirchenkreis Dortmund: 200.000 Mitglieder, 28 Gemeinden, größter Kirchenkreis der Landeskirche

Das Profil der Kirche

Die Evangelische Kirche von Westfalen hat eine demokratische Struktur. Ihre Kirchenverfassung nennt sich presbyterial-synodal. Das heißt, die Gemeinden wählen ihre Vorstände (Presbyterien) und sie wählen auch ihre Leitung auf Kirchenkreis- und Landekirchenebenen, die parlamentsähnlichen Synoden. So ist die Landessynode das Hauptentscheidungsgremium, das eine Leitung für die Zeit zwischen den jährlichen Sitzungen wählt. Vorsitz der Kirchenleitung ist der oder die Präses.

Die Evangelische Kirche von Westfalen ist eine unierte Kirche, das heißt sie hat sowohl lutherische als auch reformierte Gemeinden. Einige andere Landeskirchen - wie etwa die Hannoversche - sind reine lutherische Kirchen.

Die Evangelische Kirche von Westfalen ist besonders engagiert bei den Themen Klimaschutz, Migration, Flucht und Asyl, Familie, Auseinandersetzung mit Rechtspopulismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Landeskirche und Kirchentag

Die gastgebende Landeskirche unterstützt den Kirchentag mit Personal und eigenen Programmschwerpunkten. Die Kirchentagsbeauftragte Marit Günther und ihr Team arbeiten schon über zwei Jahre mit der Zentrale in Fulda zusammen und in der Geschäftsstelle in Dortmund mit. 

Sie sorgen zusammen mit dem ständigen Kirchentagsausschuss der Landeskirche und der Kirchenleitung für ein westfälisches Profil des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentags.

Westfälisches Programm

Zu erkennen ist das direkt bei der Eröffnung. Im Gottesdienst mitten in der Innenstadt predigt Präses Annette Kurschus.

Danach präsentieren sich die Kirchenkreise mit Ständen und Bühnen beim Abend der Begegnung in der Stadt. Zwischen den 27 Kirchenkreisen von Ruhrgebiet bis ländliches Ost-Westfalen oder Siegerland gibt es kulturelle und kulinarische Unterschiede, die man unter freiem Himmel sehen, hören und schmecken kann. Motto: "Da machste wat mit".Bis zum Sonntag setzt die westfälische Kirche dann einige eigene Schwerpunkte beim Kirchentag

Zentrum Sport

Erstmals bei einem Kirchentag bietet die Landeskirche ein "Zentrum Sport" an. Fankultur oder das Verhältnis von Sport und Glaube werden dort diskutiert, über 50 Sportarten können praktisch ausprobiert werden. Auch wenn es um sportliche Vielfalt geht: der Fußball in Dortmund war sicher der Impuls. Schließlich ist BVB-Präsident Reinhard Rauball aktuell Mitglied des Kirchentagspräsidiums.

Zentrum Wandel

Der Uniongewerbehof, ein Areal für ökologisches und soziales Arbeiten im ehemaligen Brauereiviertel, beherbergt das "Zentrum Wandel". Dort wird es um gesellschaftlichen Wandel und seine Auswirkungen auf den Einzelnen gehen. Last und Lust der Veränderung sollen erkundet werden an einem Ort, der für Wandel steht.

Roter Faden Migration

Präses Annette Kurschus zieht als Themenbotschafterin die Aufmerksamkeit auf das Thema, das in vielen Veranstaltungen angesprochen wird. Auch am Samstagabend, wenn die Präses mit dem Musiker Adel Tawil und dem Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege auf der Open-Air-Bühne am Hansaplatz für Vielfalt und Miteinander wirbt.

Die westfälische Kirche befindet sich zurzeit in einem breit angelegten Diskussionsprozess zu Kirche und Migration. Dabei soll Zuwanderung als Chance zur Erneuerung und Veränderung der Kirche ausgelotet werden.

Regionales Kulturprogramm

77 Veranstaltungen an 38 Orten hat ein regionaler Kulturausschuss organisiert. Zum Beispiel ein Literaturfest zum Thema Vertrauen. Autorinnen und Autoren aus der Region lesen, passend zur Kirchentagslosung, unterschiedlichste Texte aus ihren aktuellen Büchern. Dabei sind unter anderen Frank Goosen, Sarah Meyer-Dietrich und Ralf Thenior.

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