Suat Yilmaz

"In Deutschland entscheidet Herkunft viel zu oft über Zukunft!"

Suat Yilmaz gilt als Deutschlands erster Talentscout für junge Menschen, der ausgehend von seiner eigenen Biografie als Sohn einer türkischen Gastarbeiterfamilie für mehr Bildungsgerechtigkeit kämpft.

Oftmals bestimmen nicht die Talente und Fähigkeiten über den Bildungsweg, sondern die familiären Hintergründe. Alle Jugendlichen müssten gleiche Chancen bekommen, egal was ihre Eltern machen. Mit diesen Grundüberzeugungen hat sich Suat Yilmaz vorgenommen, etwas zu ändern. Gezielt ging er in Schulen, um das Potenzial junger Talente zu entdecken und zu fördern. 2011 startete er das NRW-Talentscouting- Programm an der Westfälischen Hochschule am Standort Gelsenkirchen und war als Koordinator Talentförderung maßgeblich an der Konzeption und dem Aufbau des bundesweit ersten Talentscouting-Programms an einer Hochschule beteiligt.

Inzwischen sind mehr als 70 im NRW-Zentrum für Talentförderung weitergebildete und zertifizierte Talentscouts unterwegs, die an über 370 Berufskollegs, Gesamtschulen und Gymnasien Schüler*innen von der Oberstufe bei ihrem Übergang in die Berufsausbildung oder ein Studium bis hinein in den Beruf begleiten.

"Die NRW-Talentscouts machen den Talenten Mut, entwickeln gemeinsam mit ihnen Visionen für die berufliche Zukunft, zeigen Wege auf, schaffen hilfreiche Netzwerke und eröffnen Zugänge zu existierenden Förderinstrumenten des Bildungssystems."

Sein Antrieb ist, das Positive an dem Ganzen zu sehen: "Wir wissen mittlerweile, wer diese versteckten Talente sind, wo sie leben, warum sie nicht vorankommen und welche Instrumente wirken."

Suat Yilmaz ist heute Leiter der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren. Die Einrichtungen bieten Angebote für Kinder und Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte, die die Bildungschancen verbessern sollen.

Zuvor war er stellvertretender Leiter des Zentrums für Talentförderung und der zentralen Betriebseinheit Talentförderung der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen.