"Nationalsozialistischer Untergrund"

(Begriffserläuterung im Rahmen der NSU-Berichterstattung)

Der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) ist eine rechtsextreme Terrorgruppe. Sie soll für eine Mordserie an neun ausländischen Einzelhändlern zwischen 2000 und 2006 sowie zwei Bombenattentaten in Köln 2001 und 2004 verantwortlich sein. Auch der Mord an einer Polizistin 2007 wird der Gruppierung zugerechnet. Der NSU soll auch Banküberfälle begangen haben. Ihre bisher bekannten Mitglieder sind mutmaßlich Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe.

Die Machenschaften der "Zwickauer Terrorzelle" kamen im Herbst 2011 ans Licht. Nach einem Banküberfall in Eisenach (Thüringen) am 4. November 2011 hatten sich Böhnhardt und Mundlos in einem Wohnmobil verschanzt. Als die Polizei sie ausfindig gemacht hatte, begingen sie Selbstmord. Am selben Tag explodierte in Zwickau (Sachsen) das Haus, in dem das Trio eine Wohnung gemietet hatte. In den Trümmern stieß die Polizei auf zahlreiche Briefumschläge mit einer Bekenner-DVD, in der die drei Verdächtigen mit ihren Taten prahlen. Zschäpe nahm vor der Sprengung der Wohnung noch einige Bekennerschreiben an sich und verschickte diese, bevor sie sich vier Tage später der Polizei stellte. Sie steht derzeit gemeinsam mit mutmaßlichen NSU-Helfern in München vor Gericht.

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