Wünsch Dir was - Sternschnuppenregen am Nachthimmel über Deutschland

Stand: 02.08.2020, 13:19 Uhr

  • Naturspektakel in August-Nächten
  • Es regnet Sternschnuppen
  • Partikel sind unfassbar schnell

Ein prächtiges Naturspektakel jagt das nächste. Erst hatte am Nachthimmel "Neowise", der hellste Komet set Jahren, ein Gastspiel gegeben. Jetzt verspricht der legendäre Perseidenschwarm wie jedes jahr im August unzählige Sternschnuppen, die ganz ohne optische Hilfsmittel zu sehen sind. Der Höhepunkt des Meteorregens wird um den 12. August erwartet, doch schon jetzt lohnt der Blick zum Nachthimmel. Drei Fragen und drei Antworten.

Was passiert am nächtlichen Himmel im August?

Auch in den Nächten vor dem Perseidenmaximum am 12. August huschen viele dieser Sommermeteore bereits über das nächtliche Firmament. Nachteulen oder Frühaufsteher sollten also bei wolkenfreiem Himmel auch derzeit schon einen Blick auf die eine oder andere Sommersternschnuppe erhaschen können. Manche Beobachter werden sich dann nach altem Brauch eingeladen fühlen, der Sternschnuppe einen geheimen Wunsch anzuvertrauen. Zur Zeit des Perseidenmaximums könnten dann im Idealfall bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde am Himmel aufleuchten - allerdings nur bei ungewöhnlich guten Beobachtungsbedingungen. Eher ungeübte Beobachter dürften allerdings nicht ganz so viele Sternschnuppen zu sehen bekommen.

Woher kommen die Meteore?

Seit jeher markieren die Augustmeteore für Sternschnuppenfans einen festen Termin im astronomischen Jahreskalender. Ihren Namen haben die Sommersternschnuppen vom Sternbild Perseus. Dort liegt der scheinbare Ausgangspunkt der Perseidenmeteore, der sogenannte Radiant. In Wahrheit kommen die Sternschnuppen aber aus der unmittelbaren Erdumgebung: Auf seiner Bahn um die Sonne kreuzt unser Planet alljährlich zwischen Mitte Juli und Ende August eine Wolke winziger Teilchen, die der Komet 109P/Swift-Tuttle auf seiner Bahn um unser Zentralgestirn zurückließ. Trifft die Erde auf die kosmische Staubspur dieses etwa alle 133 Jahre wiederkehrenden Kometen, dringen die oft nur stecknadelkopfgroßen Partikel mit 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein - also mit der unfassbaren Geschwindigkeit von 216.000 Stundenkilometern. In einer Höhe von 80 bis hundert Kilometern erzeugen die kleinen Staubteilchen dann die Lichterscheinungen, die Sternschnuppen genannt werden.

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Die Sendung mit der Maus 27.10.2019 00:34 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 Das Erste

Benötigen Himmelsgucker eine besondere Ausrüstung?

Eine besondere Ausrüstung brauchen Himmelsgucker für die Beobachtung der Perseiden nicht - ein Liegestuhl oder eine Isomatte und eine gute Rundumsicht reichen aus. Ferngläser oder gar Teleskope sind beim Aufspüren der in Sekundenschnelle verglühenden Meteore sogar hinderlich - das Blickfeld solcher Instrumente ist viel zu klein, um die flinken Himmelskreuzer einzufangen. Die besten Beobachtungsmöglichkeiten bietet ein Platz fernab der von Kunstlicht durchfluteten Städte. Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte ein Weitwinkelobjektiv verwenden, die Kamera auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.