Eine Kriebelmücke ist gerade mal drei bis vier Millimeter groß. Sie sieht unscheinbar aus, wie eine kleine, schwarze Fliege - aber ihr Biss kann unangenehme Folgen haben. Sie sticht nicht mit einem Rüssel wie ihre Verwandten, die Stechmücken, sondern beißt sich in die Haut ihres Opfers. "Kriebelmücken reißen eine Wunde, so dass ein Blutstropfen entsteht, und dann lecken sie dieses Blut auf", erklärt Doreen Walther vom Mückenatlas.
Bisse von Kriebelmücken merkt man meist zu spät
Das Gemeine: Wir merken es nicht. "Der spezielle Eiweißcocktail, den die Kriebelmücke in die Wunde injiziert, damit das Blut nicht so schnell gerinnt, wirkt leicht betäubend", erklärt Walther. Daher bemerken Menschen den Biss erst, wenn die Mücke ihre Blutmahlzeit beendet hat und längst weg ist. Immerhin anderthalb bis zwei Minuten braucht die Kriebelmücke für ihre Mahlzeit.
Die Folge: Teilweise starke Schwellungen gepaart mit Juckreiz - teilweise über mehrere Wochen. "Weil die Kriebelmücken eine Wunde in die Haut reißen, geraten recht schnell Dreckpartikel hinein und der Stich entzündet sich", sagt Doreen Walther. Entsprechende Ödeme oder Entzündungen sollten vom Arzt behandelt werden.
Kriebelmücken beißen nur draußen
Ursprünglich stammen Kriebelmücken aus Skandinavien, inzwischen sind sie aber auch in Deutschland verbreitet und treten vor allem im Frühjahr und Herbst auf. Generell beißen sie gerne Weidetiere, weil es davon aber immer weniger gibt, gehen Experten davon aus, dass sie deshalb immer häufiger Menschen piesackt. Die Mücke beißt aber in der Regel nur draußen, ihr Lebensraum ist in und an Fließgewässern. Eine Maßnahme zur Vorbeugung daher: Drin bleiben!
Und weil das im Sommer schwer fällt, ist lange Kleidung eine Alternative. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten: Denn Kriebelmücken kriechen gerne auch am Bein oder am Ärmel unter die Kleidung. Für einen gewissen Schutz sorgen auch Insektenschutzmittel, so genannte Repellentien. Wem das zu lästig ist, der muss unter Umständen den Juckreiz aushalten. Die gute Nachricht: Krankheiten übertragen die Kriebelmücken nicht.
Hinweis: In einer früheren Fassung haben wir versehentlich an einigen Stellen im Text von "Stichen" der Kriebelmücke gesprochen. Richtig aber ist: Kriebelmücken stechen nicht, sie beißen. Wir haben den Text korrigiert.