Entscheidung zur Landesgartenschau

Kein Blumenmeer in Bad Honnef

Stand: 03.11.2015, 10:53 Uhr

Enttäuschung in Bad Honnef: Die Landesgartenschau 2020 wird in Kamp-Lintfort stattfinden. Das gab NRW-Umweltminister Johannes Remmel bekannt. Es sei aber ein sehr knappes Rennen gewesen, teilt der Minister dem Bad Honnefer Bürgermeister mit. Bad Honnef habe einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen.

Von Anne Burghard

Der persönliche Anruf des Landesumweltministers kam am Abend vor der Entscheidung. Der Bad Honnefer Bürgermeister, Otto Neuhoff, hatte das Telefonat bereits mit Spannung erwartet. Doch das Ergebnis trübte die Stimmung: Es wird kein Blumenmeer in Bad Honnef geben. „Wir hatten schon die Erwartung, dass die Aussicht auf zwei regionale Großereignisse – Landesgartenschau und 250 Jahre Beethoven – im südlichen Nordrhein-Westfalen, die in Bonn und Bad Honnef zusammen stattfinden sollten, ein überzeugendes, ausschlaggebendes Argument sein würde“, sagte Neuhoff enttäuscht. Dem war aber nicht so.

Aufschwung für Bad Honnef erwartet

Durch die Landesgartenschau hatte sich der Bürgermeister einen Aufschwung für Bad Honnef erwartet. Nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin haben viele Beamte die Stadt verlassen. Institutionen, wie die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, ziehen nun auch weg; ebenso das Katholisch Soziale Institut, das Ende nächsten Jahres in die Abtei auf dem Siegburger Michaelsberg einziehen wird. Bürgermeister Otto Neuhoff versucht dennoch positiv in die Zukunft zu blicken: „Für Bad Honnef brechen jetzt aber auch so bessere Zeiten an.“ Sein Plan: Auch ohne Landesgartenschau will Bad Honnef veruschen, attraktiver zu werden.

Ideen für Stadtentwicklung

Hässliche Ecken sollen verschwinden und modernen Einkaufs- und Wohnkomplexen weichen. „Um unsere Stadt fit für die Zukunft zu machen, müssen wir an elementare Baustellen ran. Und da steht für mich an erster Stelle die Infrastruktur, zum Beispiel die Bahnhöfe“, so Neuhoff. "Ich denke, wir haben mit der Bewerbung in kurzer Zeit eine gute Basis geschaffen, aus der wir Maßnahmen ableiten können.“ Dazu gehört unter anderem der Plan, den Altarm des Rheins zu renaturiern und auch die Insel Grafenwerth zu verschönern. Ungeachtet der Niederlage für Bad Honnef wünscht Otto Neuhoff dem Konkurrenten alles Gute. „Ich freue mich für Kamp-Lintfort und hoffe, dass die Stadt weiterhin so motiviert und fröhlich bleibt, diese große Aufgabe anzugehen“, so der Bad Honnefer Bürgermeister.