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Die Zaubernuss: Schatz für Garten und mit kultureller Bedeutung

Die Zaubernuss (Hamamelis) bringt in den kalten Wintermonaten Farbe und Leben in den Garten. Sie präsentiert ihre Blüten in der kalten Jahreszeit, was sie zu einem echten Highlight im winterlichen Garten macht. Vor allem als Solitärpflanze kommt die als Baum oder Strauch wachsende Zaubernuss wunderbar zur Geltung, wenn ihre leuchtenden gelben, orangefarbenen oder rostroten Blüten die grauen Wintertage erhellen.


Ein solches Winterwunder benötigt nicht nur den richtigen Standort, sondern auch eine gute Pflege, damit die Blütenpracht über Jahre hinweg erhalten bleibt. An sich ist die Zaubernuss eine pflegeleichte Pflanze, die besonders für gemäßigte Klimazonen geeignet ist.

Standort:
Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Besonders die chinesische Zaubernuss benötigt etwas mehr Sonne für eine üppige Blüte. Der Boden sollte gut durchlässig, humos und leicht sauer sein. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Gießen und Düngen:
Die Zaubernuss ist relativ resistent gegen Trockenheit, besonders wenn sie gut eingewachsen ist. Jedoch sollte sie in trockenen Perioden regelmäßig gegossen werden. Einmal im Jahr im Frühjahr kann eine leichte Düngung mit einem Langzeitdünger sinnvoll sein.

Schnitt:
Hamamelis benötigt nur wenig Schnitt. Ein jährlicher Formschnitt nach der Blüte kann die Pflanze in Form halten, wobei ältere Exemplare einen kräftigeren Schnitt vertragen.

Winterhärte:
Hamamelis ist in den meisten gemäßigten Klimazonen winterhart, allerdings kann sie bei extrem kalten Temperaturen empfindlich auf Frost reagieren. In Regionen mit sehr harten Wintern kann es sinnvoll sein, die Pflanze in den ersten Jahren vor Frost zu schützen.

Blüten der Zaubernuss im Winter in Lübbenau. | Bildquelle: dpa/Pleul, Patrick

Es gibt mehrere Arten von Hamamelis, die sich sowohl in der Blütezeit als auch in der Blütenfarbe unterscheiden. Zu den bekanntesten gehören:

  • Hamamelis virginiana (Nordamerikanische Zaubernuss): Diese Art ist in Nordamerika heimisch und blüht typischerweise im späten Herbst oder frühen Winter. Die gelben Blüten erscheinen vor den Blättern, was die Pflanze besonders auffällig macht. Die Rinde der Pflanze wird oft in der Naturheilkunde verwendet, vor allem in Form von Hamamelis-Extrakt, der entzündungshemmend und beruhigend wirkt.
  • Hamamelis x intermedia (Intermedia-Hybriden): Diese Hybriden sind Kreuzungen zwischen verschiedenen Hamamelis-Arten und zeichnen sich durch eine breite Farbpalette aus, die von Gelb über Orange bis zu Rot reicht. Sie sind bekannt für ihre lange Blütezeit, die oft von Januar bis März reicht. Besonders beliebt sind Sorten wie 'Jelena' (kupferfarben) und 'Pallida' (hellgelb).
Rotfarbene Blüte der Hamamelis intermedia (Zaubernuss). | Bildquelle: picture alliance / blickwinkel/C. Kaiser

  • Hamamelis mollis (Chinesische Zaubernuss): Diese Art ist in China beheimatet und hat große, gelbe Blüten, die oft eine zart süßliche Duftnote verströmen. Die chinesische Zaubernuss ist eine der ersten, die im Jahr blüht und ist daher auch als "Winterblume" bekannt. Sie wird oft wegen ihrer schönen und duftenden Blüten in Gärten und Parks gepflanzt.
  • Hamamelis japonica (Japanische Zaubernuss): Diese Art kommt ursprünglich aus Japan und ist in der Pflege etwas anspruchsvoller als andere Arten. Sie zeichnet sich durch ihre großen, gelben bis orangefarbenen Blüten aus, die im Winter oder frühen Frühling erscheinen.


Die kulturelle und medizinische Bedeutung der Zaubernuss

Die Zaubernuss hat nicht nur im Garten eine Bedeutung, sondern auch in verschiedenen Kulturen eine lange Tradition. In der westlichen Kultur gilt die Zaubernuss seit dem Mittelalter als Symbol für Magie und Heilung. Ihr Name "Zaubernuss" deutet auf ihre mystische Bedeutung hin, und viele alte Legenden verbinden sie mit magischen Ritualen und Zaubertränken. In der keltischen Mythologie wurde die Pflanze mit dem Mond und der Weisheit in Verbindung gebracht.

Auch für die Naturheilkunde hat die Zaubernuss großen Nutzen. Hamamelis-Extrakte, die aus der Rinde und den Blättern gewonnen werden, finden Verwendung in der Behandlung von Hautkrankheiten, Entzündungen und sogar bei kleinen Verletzungen. Die entzündungshemmende Wirkung der Pflanze macht sie auch zu einem beliebten Bestandteil in kosmetischen Produkten, insbesondere in Tinkturen und Salben.

Hamamelis-Creme und Blüten der Pflanze. | Bildquelle: ddp images/Liane Matrisch

Die Forschung hat die Wirkung von Hamamelis auf die Haut und den Blutkreislauf bestätigt. Der hohe Gehalt an Gerbstoffen sorgt für eine adstringierende Wirkung, die die Haut straffen und kleine Hautirritationen lindern kann. Auch in der modernen Medizin findet sie in Form von Hamamelis-Wasser Anwendung.


Autorin: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz

Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.