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Urlaubsstimmung mit Hibiskus

Mit den richtigen Pflanzen kann man Urlaubsflair auf Balkon, Terrasse und sogar im Zimmer erzeugen. Hibiskus ist hierzu perfekt geeignet, meint WDR-Gartenexpertin Anja Koenzen. So bringen Sie Ihren Hibiskus zum Blühen.

Hibiskus wird seit Jahrhunderten als Gartenpflanze geschätzt. Zur Pflanzengattung Hibiskus gehören sowohl der Zimmer-Hibiskus, der Garten-Hibiskus (auch Garten-Eibisch genannt) als auch der noch nicht so bekannte Stauden-Hibiskus, dessen Blüten tellergroß werden können. Alle gehören zur großen Familie der Malvengewächse mit den für Malvengewächse typischen röhrenförmig verwachsenen Staubblättern, aus denen der dreiästige Griffel der Blüten ragt.

Winterhart in mitteleuropäischen Breiten sind der sogenannte Garten- oder Strauch-Eibisch (Hibiscus syriacus) und die Zuchtformen des nicht so bekannten winterharten Stauden-Hibiskus (Hibiscus x moscheutos).

Garten-Hibiskus – auch Staudeneibisch genannt

Hibiskus gibt es in vielen Farben und Formen | Bildquelle: picture alliance / Hans Joachim Rech

Der Garten-Hibiskus, der auch Garten-Eibisch genannt wird, wird bis zu drei Meter groß und wächst trichterförmig bis zu einer Breite von zwei Metern. Im späten Frühjahr bildet er seine glänzenden dreilappigen Blätter aus und ab Juli/August öffnet er seine weit geöffneten Glockenblüten.

Das Farbspektrum reicht über weiß, rosa, rot bis hin zu violett bis blau. Auch Sorten mit gefüllten Blüten sind erhältlich. Häufig ziert die Blüte im Innern ein auffallend dunkelroter Fleck, der zum Rand hin strahlenförmig ausläuft. Die kleinen Fruchtkapseln bleiben häufig den ganzen Winter über an den Pflanzen.

Standort und Pflege

Der Strauch-Eibisch liebt vollsonnige, geschützte Plätze und einen gut durchlässigen, frischen bis mäßig trockenen Boden mit einem hohen Nährstoffgehalt. Fehlen Nährstoffe, bildet er weniger Blüten aus. Ideal ist ein sandig-lehmiges Substrat, das schwach sauer bis alkalisch ist. Steht der Garten-Hibiskus zu trocken, kann es zum Knospenabwurf kommen.

Die beste Pflanzzeit für den Garten-Hibiskus ist das Frühjahr, denn so kann er bis zum ersten Winter gut einwurzeln. Das Pflanzloch sollte am besten doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Es macht Sinn, den Bodenaushub mit etwas Kompost zu mischen und auch eine Mulchschicht im Wurzelbereich auszubringen. Gut angießen und in der ersten Zeit die Jungpflanzen bei anhaltender Trockenheit rechtzeitig wässern.

Junge Hibiskus-Pflanzen freuen sich über einen Winterschutz wie zum Beispiel einer dicken Mulchschicht aus Laub und Reisig im Wurzelbereich. Bei ihm kann man im Frühjahr alle vorjährigen Triebe auf etwa fünf Blattknoten einkürzen, um die Pflanze in Form zu bringen. Nach dem Austrieb erfrorene, tote Triebe auslichten.

Der Strauch verträgt bei Bedarf auch einen radikalen Verjüngungsschnitt ins alte Holz im späten Frühjahr. Allerdings dauert es bei dem langsam wachsenden Gehölz eine Weile, bis er wieder zu einem stattlichen Strauch herangewachsen ist.

Hibiskus braucht Feuchtigkeit | Bildquelle: picture alliance / Zoonar

Im Fachhandel wird der Garten-Eibisch meist durch Veredlung vermehrt. Allerdings sät er sich zum Teil auch von selbst im Garten aus. Dabei können Blütenfarbe und Form der Sämlinge variieren. Auch die Vermehrung durch Steckhölzer von verholzten, einjährigen Trieben im Herbst ist möglich, allerdings sind die Ausfallraten bei dieser Vermehrungsmethode recht hoch.

Stauden-Hibiskus

Die Zuchtformen des Stauden-Hibiskus sind bei uns noch nicht weit verbreitet. Sie werden zwischen 120 und 200 Zentimeter hoch und zeigen von Juli bis Oktober auffällige Blüten, die bis zu 30 Zentimeter Durchmesser erreichen und weiß, rosa, rot, gelb oder auch dunkelviolett bzw. mehrfarbig sein können.

Die meisten Stauden-Hibiskus-Sorten stammen aus den USA, wo die ersten Hibiskus Moscheutos-Hybriden bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts durch Kreuzung verschiedener amerikanischer Wildarten wie Hibiscus coccineus, Hibiscus moscheutos und Hibiscus militaris entstanden sind.

Stauden-Hibiskus ist pflegeleicht. | Bildquelle: WDR / Anja Koenzen

Die exotisch anmutenden Stauden sind erstaunlich pflegeleicht. Sie mögen Sonne, einen humosen, nahrhaften Boden und ausreichend Wasser während der Wachstumsphase. Sie wird je nach Sorte zwischen 120 und 200 Zentimeter groß. Bei der Pflanzung sollte man einen Quadratmeter pro Pflanze rechnen. Hält man die Pflanze im Topf, sollte ab der zweiten Frühjahrshälfte gedüngt werden. Die großen, oft zweifarbigen Blüten präsentieren sich von Juli bis Oktober.

Im späten Herbst wird die winterharte Staude komplett zurückgeschnitten. Ab Mai treibt sie dann wieder aus. Ein Winterschutz ist nicht nötig, da der Stauden-Hibiskus bis minus 30 Grad Frost verträgt.

Hibiskus als Zimmerpflanze

Hibiskus blüht auch auf der Fensterbank. | Bildquelle: picture alliance / Zoonar

Als Zimmer- und Kübelpflanze ist der Chinesische Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis), auch als Rosen-Eibisch bekannt, bei uns sehr beliebt. Dieser Hibiskus verfügt über auffällige, leuchtend bunte Blüten, die farblich von Weiß über Gelb, Orange bis hin zu Rot und Pink reichen. Die attraktiven Zimmer- und Kübelpflanzen gibt es sowohl mit gefüllten als auch ungefüllten Blüten sowie unterschiedlich geformten Blättern. Der Rosen-Eibisch mag täglich Wassergaben und einen hellen Standort am Fenster. Im Hochsommer allerdings darauf achten, dass die Sonne nicht direkt darauf scheint.

Der Rosen-Eibisch benötigt während seiner Wachstumsphase einmal pro Woche etwas Flüssigdünger. Im Winter reicht es, alle zwei bis drei Wochen zu düngen. Falls der Topf zu klein geworden ist, am besten im Frühjahr oder im Sommer umtopfen.

Überwinterung oder Winterschutz

Der Rosen-Eibisch möchte auch im Winter nicht ganz kalt stehen, er benötigt Temperaturen von über 12 Grad. Steht der Hibiskus nicht hell genug, wirft er seine Blätter ab. Mäßig geheizte Räume (16 bis 18 Grad Celsius) oder ein Platz im kühlen Wintergarten sind ideal – das gilt auch für Pflanzen, die ganzjährig in Zimmerkultur gehalten werden. In einer zu trockenen oder warmen Umgebung steigt die Gefahr eines Befalls mit Spinnmilben. Gegossen wird so, dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet.

Im Winter nicht düngen und ab dem Frühjahr langsam die Wassergaben steigern und alle zwei Wochen düngen. Nach den Eisheiligen kann der Hibiskus wieder ins Freie.

Weitere Informationen zum Hibiskus

Hibiskus-Tee wird aus einer weiteren Hibiskus-Art gewonnen, die in den wärmeren Regionen im Südosten Asiens zu Hause ist. Dafür wird der Blütenkelch der Roselle (Hibiscus sabdariffa) – auch Sudan-Eibisch, Afrikanische Malve oder Karkade genannt – getrocknet. Die Pflanze liefert zudem Fasern, die wie Jute verarbeitet werden können. Anfallende Rückstände werden zur Herstellung von Papier genutzt.

Autor: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz

Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.

Service Garten – Urlaubsstimmung mit Hibiskus WDR 5 Neugier genügt - Freifläche 17.05.2024 05:28 Min. Verfügbar bis 17.05.2025 WDR 5

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