Lieferservices erleben gerade einen Boom: Wer in Corona-Quarantäne ist oder den Supermarkt meiden will, kann sich die Ware nach Hause bringen lassen. Ob Getränke, TK-Kost oder Klopapier - ein Klick genügt. Große und kleine Unternehmen machen damit Millionenumsätze.
Davon profitieren auch Erzeuger in NRW, die ihre eigenen Produkte direkt vermarkten. Wo Sie die finden, sehen Sie auf der Karte:
Große Nachfrage nach Abo-Kisten
Für die meisten Betriebe ist dieses Geschäftsmodell gar nicht so neu: Abo-Kisten mit Gemüse oder Obst haben viele seit Jahrzehnten im Angebot. Vor allem Öko-Höfe begannen Anfang der 90er Jahre, als es noch keine Bio-Produkte in jedem Supermarkt gab, mit ihrer Ware auf Tour zu gehen. Frisch, regional, fair sollte sie sein - ein Geschäftsmodell, das funktionierte.
Wegen Corona ist die Nachfrage aber enorm gestiegen: "Wir werden geradezu überrannt", heißt es zum Beispiel bei der "Flotten Karotte", einem Vertrieb, der Produkte aus der Region und von Großhändlern ausliefert. Manche nehmen deswegen keine Neukunden mehr an. Andere haben den Lieferservice neu ins Angebot genommen, weil sie ihren Hofladen schließen mussten. Ob sie später dabei bleiben, muss sich noch herausstellen.
Ware vom Feld und aus dem Online-Shop
Am Bestell-Prinzip ändert sich nichts: Der Erzeuger stellt ein Sortiment zusammen, packt es in eine Kiste und liefert es zu einem vorher festgelegten Termin aus. Was in der Kiste drin ist, hängt von der Jahreszeit, dem Geldbeutel und den Vorlieben des Kunden ab. Ob mit Mirabellen und ohne Rosenkohl, mit Grillware aus eigener Schlachtung oder vegan, ins Büro oder nach Hause: Das Angebot ist so bunt wie die Namen der Anbieter.
Dazu kommt das Angebot der Online-Shops, die fast jeder Anbieter führt - sozusagen als virtueller Hofladen. Mit Gewürzen, Tiefkühl-Erbsen und Kosmetika kann der Kunde den Kisten-Inhalt aufstocken.
Online bestellt, mit dem Fahrrad gebracht
Die Kisten gibt es meistens im Abo, weil die Landwirte dann besser planen können. Sie können aber kurzfristig gekündigt werden, Spontanbestellungen sind auch möglich. Ausgeliefert wird dann an bestimmten Tagen - per Lastenfahrrad, Transporter und manchmal auch per Post, je nachdem, wie groß das Liefergebiet ist.
Weitere Links zum Thema "Lieferdienste"
Corona-Service der "Marktschwärmer"
Übrigens: Auch einige "Marktschwärmer" liefern aus. Dahinter verbirgt sich ein Geschäftsmodell, das Onlineshop und Bauernmarkt kombiniert und auf dem ausschließlich Produkte aus der Region angeboten werden. Eigentlich holen die Verbraucher ihre Ware auf einem solchen Pop-Up-Markt beim Produzenten ab. Wer zur Risikogruppe gehört oder in Quarantäne ist, kann sie sich aber auch bringen lassen.
Lebensmittel und Lieferdienste: Weitere Infos zum Thema
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- Suchportal: Bio-Kisten-Anbieter in Deutschland | mehr
- Landservice: Seite der Landwirtschaftskammer NRW mit Hofläden, Lieferdiensten und Eventangeboten | mehr
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- Bioland: Infos für Verbraucher | mehr
- Homepage des Anbauverbands Demeter | mehr