Der Vorschlag der KEF, die Beitragszahler aufgrund der prognostizierten Mehreinnahmen zu entlasten, ist grundsätzlich erfreulich. Das zeigt: Der neue Rundfunkbeitrag funktioniert, ist gerecht und stellt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wieder auf eine solide finanzielle Basis. In dieser Einschätzung waren sich WDR-Intendant Tom Buhrow und die Gremienmitglieder in der heutigen Sitzung des WDR-Rundfunkrates einig.
Die Politik müsse aber genau überlegen und dann entscheiden, welche Form der Entlastung am Ende die sinnvollste ist. Dafür müsse man jedoch erst die genaue Höhe der Mehreinnahmen kennen wie auch die anstehende Evaluierung abwarten.
WDR-Intendant Tom Buhrow: „Jede Erleichterung für die Beitragszahler begrüßen wir. Das Fell des Bären kann man aber nur einmal verteilen. Und man muss genau wissen, wie groß die Stücke des Fells sind. Nicht alle Forderungen, die jetzt auf den Tisch kommen, wird die Politik erfüllen können: eine Beitragssenkung, eine Entlastung sozialer Einrichtungen, Erleichterungen für Betriebe oder der Einstieg in die Werbefreiheit - alles zusammen wird nicht gehen. Klar ist: Wir können Mehreinnahmen - wie hoch sie am Ende auch sein mögen - nicht einfach nehmen und darüber verfügen. Das heißt für den WDR: Zu unserem Sparkurs gibt es weiterhin keine Alternative. Wir müssen unsere Ausgaben drastisch reduzieren.“
Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrates: „Ich bin froh, dass wir nun mehr Klarheit über die Entwicklung des Rundfunkbeitrags haben, nachdem die dafür verantwortliche Stelle - die KEF - ihren Vorschlag gemacht hat. Ziel der Reform war eine Stabilisierung der Einnahmen. Das haben wir erreicht - und können uns jetzt wieder darauf konzentrieren, ein Programm zu machen, das dem öffentlich-rechtlichen Anspruch entspricht und die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern stärkt.“