Pressemitteilung 17. November 2016
WDR-Intendant Tom Buhrow hat für das kommende Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorgelegt. Dies ist nicht nur ein kurzfristiger Erfolg, auch die Mittelfristige Finanzplanung zeigt, dass es gelungen ist, den WDR auf eine solide finanzielle Basis zu stellen. Der Rundfunkrat hat dem Haushalt 2017 in seiner heutigen Sitzung (17.11.) zugestimmt.
Tom Buhrow: "Wir mussten den WDR bei voller Fahrt wieder auf einen finanziell soliden Kurs bringen. Und dieser Kurswechsel zeigt jetzt klare Ergebnisse: Der WDR ist wieder gestaltungsfähig und für die Zukunft gut aufgestellt. Das war und ist eine Kraftanstrengung. Bis 2020 bauen wir 500 Stellen ab und setzen zahlreiche weitere strukturelle Veränderungen um. Was mich besonders freut: Wir haben all dies ohne große Einschnitte im Programm geschafft. Mein Dank geht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie an die Gremien, die diese Anstrengung mittragen. Sie alle zeigen der Öffentlichkeit: Der WDR kann sparen und gleichzeitig gutes Programm machen."
Zusätzlich zu dem ausgeglichenen Haushalt kann der WDR zu Beginn der neuen Beitragsperiode mit einem Überschuss rechnen. Er beträgt laut Finanzplan 205,5 Mio. Euro. Darin sind auch die von der KEF genehmigten Mittel in der Beitragsrücklage enthalten, die bisher gesperrt waren. Dieses Geld hilft in den kommenden vier Jahren, die Haushalte auszugleichen und den Beitrag für die Bürgerinnen und Bürger stabil zu halten.
Eigentlich könnte der WDR bereits jetzt für die gesamte Beitragsperiode mit einer schwarzen Null planen. Aufgrund der Anfang des Jahres vom Landtag beschlossenen Reduzierung der Hörfunkwerbung müssen jedoch bis 2020 zusätzlich 62 Mio. Euro eingespart werden. Tom Buhrow: „Auch das schaffen wir. Schon jetzt haben wir einen Teil dieser Summe erwirtschaftet.“
"Der WDR-Rundfunkrat dankt dem Intendanten und der gesamten Belegschaft des WDR für die geleisteten Sparanstrengungen, durch die sich die wirtschaftliche Perspektive des WDR grundlegend verbessert hat", sagt Ruth Hieronymi, Vorsitzende des Aufsichtsgremiums. "Wenn der WDR den eingeleiteten Strukturwandel konsequent weiter verfolgt und sich zukunftsfähig aufstellt, schafft er eine gute Grundlage, seinen öffentlich-rechtlichen Programmauftrag auch künftig zu erfüllen und dem Publikum Programme von hoher Qualität zu bieten." Die eigene Konsolidierung stärke den WDR vor allem auch mit Blick auf die aktuelle Debatte über Auftrag und Strukturoptimierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Ruth Hieronymi: "Der WDR-Rundfunkrat sieht neue, immense Herausforderungen auf den Sender zukommen und unterstützt den Intendanten ausdrücklich in seinem Bestreben, dass sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aktiv mit eigenen Vorschlägen in den politischen Prozess einbringen."
Heinrich Kemper, Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses: "Neben dem Haushalt für 2017 haben wir uns mit der Mittelfristigen Finanz- und Aufgabenplanung des WDR für die kommenden Jahre befasst. Dass sich diese auf Initiative des Rundfunkrats und des Intendanten zu einem Steuerungsinstrument entwickelt hat, statt wie früher nur Planansätze fortzuschreiben, ist zu begrüßen." Der Fachausschuss lobe die Neuregelung des ARD-Finanzausgleichs ab 2017, durch den für den WDR das strukturelle Defizit zum Ende der Planungsperiode 2020 auf rechnerisch noch gut 20 Millionen Euro sinke. "Zwar ist der Finanzausgleich in seiner langfristigen Wirkung zu hinterfragen", sagt Heinrich Kemper, "mit der nun erzielten Verbesserung für den WDR ist eine langjährige Forderung des Haushalts- und Finanzausschusses umgesetzt worden."