Kontakte knüpfen, Knowhow lernen, sich vernetzen, im journalistischen Handwerk sicherer werden – so formulieren die zwölf Teilnehmer:innen von WDR grenzenlos zum Auftakt der Talentwerkstatt für junge Journalist:innen mit internationaler Biografie ihre Ziele und Wünsche. Die kommenden drei Wochen nehmen sie an Seminaren zu Social Media, an einer Audio- und Video-Werkstatt teil, bevor sie vier Wochen lang in verschiedenen Redaktionen und Studios des WDR mitarbeiten.
"Wir brauchen diese jungen Journalistinnen und Journalisten mit ganz unterschiedlichen Backgrounds", sagt Andrea Schafarczyk, Programmdirektorin für NRW, Wissen und Kultur. Während der Mittagspause am ersten Tag von WDR grenzenlos sucht sie das Gespräch mit den Teilnehmer:innen, fragt, in welchen Redaktionen sie arbeiten werden, und gibt Tipps: "Bei meinen Live-Schalten habe ich früher nie daran gedacht, dass das sehr viele Menschen im Radio hören, sondern mir vorgestellt, ich erzähle das einem Kumpel. So bleibst du authentisch."
Andrea Schafarczyk im Gespräch mit Teilnehmer:innen von "WDR grenzenlos"
Grenzenlos fördert bereits seit 2005 die kulturelle Vielfalt im WDR. "Ziel der WDR grenzenlos ist es, die Vielfalt der postmigrantischen Gesellschaft als journalistische Quelle zu erkennen,junge Talente und damit neue Perspektiven und Lebenswelten in die Redaktionen zu bringen", sagt Iva Krtalic, WDR-Beauftragte für Integration und Diversity of Content. Inzwischen findet die Talentwerkstatt alle zwei Jahre statt, 2023 zum 13. Mal. Organisiert wird WDR grenzenlos von der Aus- und Fortbildungsredaktion und der Integrationsbeauftragten des WDR.
"Die Zielgruppe sind junge Menschen mit dem Berufsziel Journalismus und mit internationalen Biografien – also Menschen, die eine eigene oder familiäre Einwanderungsgeschichte haben", sagt Patrick Wagner, Leiter der Aus- und Fortbildungsredaktion im WDR. Rund 120 Bewerbungen gab es in diesem Jahr. Und wie bereits beim letzten grenzenlos-Jahrgang 2021/22 gibt es im Anschluss wieder ein WDR-weites einjähriges Mentoring-Programm, das die Teilnehmer:innen beim Übergang in freie und feste Mitarbeit begleitet.
Die haben die zwölf jungen Journalist:innen auf jeden Fall im Blick. Aber neben ihrer möglichen Rolle als zukünftige Moderator:innen, Reporter:innen oder Redakteur:innen beschäftigt sie auch die eigene Geschichte und ihr Lebensalltag. "Ich möchte Formate entwickeln, die auch Leute wie mich betreffen", sagt Abena Appiah. "Und ich möchte mein Wissen mit meiner Community teilen." Sarah Özdogan wünscht sich für die kommenden Wochen, dass "wir uns selbst unserer Stärken bewusst werden".
Andrea Schafarczyk jedenfalls genießt die Begegnung mit den jungen Journalist:innen und betont: "Es ist super, dass wir diese Talentwerkstatt haben. In anderen Sendern schwärmen alle von WDR grenzenlos."