Deppendorfs letzter "Bericht aus Berlin"

Tschüss Uli Deppendorf!

Stand: 20.04.2015, 10:32 Uhr

In Zukunft muss der "Bericht aus Berlin" ohne seinen prominenten Schnäuzer auskommen: Ulrich Deppendorf hat am Sonntagabend (19. April) zum letzten Mal durch die ARD-Sendung geführt. Am 25. April war er zu Gast in den "Mitternachtsspitzen" im WDR Fernsehen.

Von Laura Nagel

Jeden Sonntag um 18:30 Uhr informiert der "Bericht aus Berlin" die ZuschauerInnen zwischen "Sportschau" und "Lindenstraße" über das aktuelle bundespolitische Geschehen. Nach insgesamt 298 Folgen hat Ulrich Deppendorf sich gestern als Moderator der Sendung verabschiedet. Ende Mai tritt der Studioleiter und Chefredakteur Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio seinen wohlverdienten Ruhestand an. WDR-Journalistin Tina Hassel, derzeit Leiterin des ARD-Studios in Washington, übernimmt zum 1. Juli seine Nachfolge.

Nach langjährigen Stationen beim WDR in Köln und bei ARD-aktuell in Hamburg ging Ulrich Deppendorf 2007 als Studioleiter nach Berlin – in dieser Stadt hat er sich am wohlsten gefühlt. Sein Lieblingsgast im Hauptstadtstudio: Helmut Kohl, mit dem er ein Interview zur Parteispendenaffäre führte.

298 Sendungen "Bericht aus Berlin" moderieren, das bedeutet auch: 298 Sonntage im Büro. Was er an seinem ersten freien Wochenende macht, weiß Ulrich Deppendorf schon. "Golf spielen, faulenzen, 'Bericht aus Berlin' gucken." So ganz kann er sich aber doch noch nicht von seinem Wochenenddienst verabschieden: Am Samstag, 25. April um 21:45 Uhr ist Ulrich Deppendorf zu Gast in den "Mitternachtsspitzen" im WDR Fernsehen – live aus Berlin zugeschaltet.

Ulrich Deppendorf wurde 1950 in Essen geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften volontierte der Jurist ab 1976 beim Westdeutschen Rundfunk Köln. Dort arbeitete er zunächst als Reporter und Redakteur der Sendungen "Hier und Heute", "Journal 3", "Tagesschau" und "Tagesthemen", bevor er 1980 als Redakteur in die Chefredaktion Fernsehen des WDR wechselte. Ab 1991 verantwortete Deppendorf zunächst als Zweiter Chefredakteur, zwei Jahre darauf als Erster Chefredakteur von ARD-aktuell in Hamburg die Nachrichtensendungen im Ersten Programm.

Chefredakteur im Berliner ARD-Hauptstadtstudio war er erstmals von 1999 bis 2002. In dieser Zeit moderierte er auch den "Bericht aus Berlin". Im Mai 2002 kehrte der Journalist als Programmdirektor Fernsehen zurück zum WDR. Dort übernahm Deppendorf auch die Funktion des Fernsehfilm-Koordinators der ARD und des Gesamt-Koordinators für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Die leitende Position im ARD-Hauptstadtstudio und Moderation des "Bericht aus Berlin" trat der erfahrene Politikjournalist erneut 2007 an. Ende Mai 2015 geht Ulrich Deppendorf in den Ruhestand.