"Toni Erdmann" räumt in Europa ab

Stand: 12.12.2016, 11:41 Uhr

Die SWR/WDR/ARTE-Kinokoproduktion "Toni Erdmann" ist der große Gewinner des 29. Europäischen Filmpreises. Die Tragikomödie von Maren Ade holt die Trophäe als bester Spielfilm nach einem Jahrzehnt wieder nach Deutschland – und räumt weitere Preise ab. Jetzt lockt der Oscar.

Erstmals nach zehn Jahren hat ein deutscher Film wieder den Europäischen Filmpreis gewonnen. Maren Ades Tragikomödie "Toni Erdmann" wurde am 10. Dezember in Breslau (Wroclaw) als bester europäischer Spielfilm ausgezeichnet – und räumte außerdem vier weitere Trophäen ab: Beste Regie, Beste Darstellerin (Sandra Hüller), Bester Darsteller (Peter Simonischek) und Bestes Drehbuch.

Der Film von Maren Ade gehört zu den großen Kinoüberraschungen des Jahres 2016. Obwohl die Jury beim Filmfestival in Cannes den Film für die "Goldene Palme" nicht berücksichtigte, wurde er zum Kritiker- und Publikumsliebling. Seitdem bekam "Toni Erdmann" bereits verschiedene internationale und nationale Auszeichnungen verliehen. Außerdem ist der Film im kommenden Jahr für einen Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert.

Peter Simonischek als Alt-68er-Vater will in der Tragikomödie das Leben seiner Tochter (Sandra Hüller) verbessern. Der Plan geht nur teilweise auf, da alles in einer absurden Nacktparty endet. Seit dem Kinostart am 14. Juli 2016 läuft der Film bis heute in vielen deutschen Kinos.

Der Europäische Filmpreis ist ein paneuropäischer Filmpreis, der seit 1988 von der Europäischen Filmakademie (EFA) verliehen wird. Die Auszeichnung wird auch als "europäischer Oscar" bezeichnet.

"Toni Erdmann" ist eine Produktion von Komplizen Film in Koproduktion mit coop99 Filmproduktion und Missing Link Films, mit Beteiligung von SWR (Federführung), WDR (Redaktion Andrea Hanke) und ARTE, gefördert u.a. von der Film- und Medienstiftung NRW.