"Panama Papers" mit Pulitzer-Preis ausgezeichnet
Stand: 11.04.2017, 13:36 Uhr
Am 10. April wurden in New York die "Panama Papers" mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Die Enthüllung sorgte 2016 weltweit für Schlagzeilen. Geehrt wurde das in Washington ansässige Internationale Netzwerk Investigativer Journalisten (ICIJ), ein Zusammenschluss von 190 Medien aus mehr als 65 Ländern. Beteiligt an der Auswertung und Veröffentlichung der "Panama Papers" war auch die Recherchekooperation zwischen NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung".
Monika Wagener, verantwortliche WDR-Redakteurin für die WDR/NDR-Reportage "PanamaPapers", freut sich: "Pulitzer – mehr geht nicht. Das ist ein ganz großartiger Lohn für alle unsere Kollegen, die sich monatelang durch Datenberge gegraben und recherchiert haben – zusammen mit 400 internationalen Journalisten. So eine Recherche ist keine vergnügungssteuerpflichtige Sache. Wir sind stolz, bei dieser Sternstunde des investigativen Journalismus dabei gewesen zu sein."
Der Pulitzer-Preis ist der bedeutendste US-amerikanische Journalisten- und Medienpreis, und offiziell wird er nur an amerikanische Medien verliehen. Indirekt gehöre die Ehrung allen weltweit beteiligten Medien, sagte der Vorsitzende des Pulitzer-Preis-Gremiums, Mike Pride. "Es ist keine Frage, dass dies ein viel größeres Projekt war." Die beteiligten Medien auf der ganzen Welt hatten im April 2016 über rund 200.000 von der Kanzlei Mossack Fonseca gegründete Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Veröffentlichung führte zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und zu einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche.