"Morning-Podcast für Menschen um die 30"

Stand: 21.09.2020, 09:54 Uhr

Was muss ich heute wirklich wissen? Was bringt der Tag? Antworten gibt’s seit Montag, 21. September 2020 kompakt und verständlich als Morning-Podcast vom WDR Newsroom. 0630 vermittelt die wichtigsten Themen des Tages für junge Menschen um die 30. Im Interview Carolin Bredendiek und Jan Koch, zwei der vier Hosts des neuen WDR Podcasts.

Podcasts sind Trend – doch warum ausgerechnet jetzt ein neuer Podcast vom WDR?

Carolin Bredendiek: Der WDR hat ja ein riesiges Netzwerk an Journalist*innen, an Recherchemöglichkeiten und Quellen auf der ganzen Welt. Das möchten wir stärker im Podcastbereich nutzen. Natürlich gibt es mittlerweile schon unendlich viele Podcasts. Wenn man aber konkret nach Aktuellem, nach Nachrichten sucht, dann ist die Auswahl schon deutlich kleiner.

Jan Koch: Außerdem gibt es zum Thema Nachrichten bei Podcasts noch nicht so viel für Leute in unserem Alter. Nicht jeder will Steingarts Morning Briefing hören, möchte aber dennoch informiert in den Tag starten.

Ihr erwähnt es schon, es gibt inzwischen einige Morgen-Podcasts, warum sollte ich mir 0630 anhören?

Carolin Bredendiek: Wir zeichnen nicht am Vorabend auf, sondern haben ab 3 Uhr morgens ein Team am Start. Unser Ziel ist, möglichst aktuell zu sein. Unsere Hörer*innen bekommen dann in einer guten Viertelstunde morgens das Wichtigste mit. Um 06:30 Uhr ist die neue Folge online. Man kann sie also beim Frühstück hören oder beim Fertigmachen oder auf dem Weg zur Arbeit – und weiß, was los ist, ohne sich das anstrengend selber zusammensuchen zu müssen.

Jan Koch: Wir wollen quasi der erste "News-Laberpodcast mit Tiefe" sein. Wenn man uns gehört hat, dann kann man am Tag mitreden und hat sogar noch ein paar mehr Facts, als wenn ich mich über das Thema einfach nur durch die normalen Nachrichten informiert habe.

Und um welche Themen wird es gehen?

Jan Koch: Da gibt es für uns mehrere Kriterien. Ein Thema muss relevant für den Tag sein. Wird über das Thema heute wirklich gesprochen? Zweitens muss diese Relevanz auch in der Zielgruppe vorhanden sein. Schulthemen zum Beispiel werden unsere Userinnen und User bei uns selten erwarten, weil sie zu alt sind, um selbst zur Schule zu gehen, aber häufig zu jung, um schulpflichtige Kinder zu haben.

Carolin Bredendiek: Das kann alles sein: Polizeigewalt-Demos in den USA, ob es trotz Corona nächsten Sommer Festivals gibt oder was eigentlich gerade auf Lesbos los ist.

Was waren die größten Hürden und wie habt ihr sie gemeistert?

Jan Koch: (lacht) Die größte Hürde kommt noch. Jeden Morgen um drei Uhr frisch am Arbeitsplatz erscheinen. Ich bin froh, wenn Caro mir den Kaffee nicht intravenös einführen muss. Aber Spaß beiseite: Es wird natürlich eine Herausforderung, jeden Morgen die relevantesten Themen so aufzubereiten, dass sie auch genau in dieses Format passen.

Worauf freut ihr euch am meisten?

Carolin Bredendiek: Bei ganz vielen Themen gibt es irgendwas spannendes, lustiges, krasses – man muss es nur finden und dann auch so erzählen. Nachrichten und Politik sind gar nicht so langweilig und verstaubt, wie viele denken. Wir haben Bock, das zu zeigen. Und ich bin überzeugt, dass wir mit 0630 etwas neues auf den Markt bringen, das es so für die Zielgruppe noch nicht gibt!