WDR legt Nachtragshaushalt vor

Stand: 07.11.2019, 20:00 Uhr

Der WDR-Rundfunkrat hat in seiner Sitzung vom 12. Dezember einem Nachtragshaushalt des WDR für 2019 zugestimmt.

Der WDR-Rundfunkrat hat in seiner Sitzung vom 12. Dezember einem Nachtragshaushalt des WDR für 2019 zugestimmt.

Grund für den Nachtragshaushalt sind geplante Investitionen und gestiegene Kosten für die Sanierung des Filmhauses, die durch den aktuellen Bauboom und eine entsprechende Auslastung der Unternehmen entstanden sind. Diese Entwicklungen haben zu einer gegenüber der ursprünglichen Filmhaus-Planung deutlich höheren Steigerung des Baukostenindex von bis zu sieben Prozent pro Jahr sowie zu zeitlichen Verzögerungen im Bauablauf geführt.

Für das Jahr 2019 ergeben sich damit zusätzliche Ausgaben im Investitions­haushalt in Höhe von 2,4 Mio. Euro. Diese werden aus einer Rücklage gedeckt. Das Finanzergebnis bleibt hierdurch unverändert. Für die Haushaltsjahre ab 2020 bis 2024 fallen zudem Ausgaben für Investitionen in Höhe von 70,7 Mio. Euro an.

Ausschuss sei gut informiert worden

In der Sitzung des Rundfunkrates vom 7. November hatte Heinrich Kemper, Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses, bestätigt, dass der Ausschuss fortlaufend gut informiert worden sei. Gleichzeitig machte er deutlich, dass der WDR den Gesetzen des Marktes ausgeliefert sei. Diskutiert wurde auch darüber, dass Vergleiche einer Teilsumme mit den Gesamtkosten des Projektes in der Öffentlichkeit nicht seriös seien.

Für Bauunternehmen ist derzeit eine Teilnahme an für den WDR zwingend erforderlichen Ausschreibungen kosten- und zeitaufwändig und somit nicht attraktiv. So hatte sich kein einziges Bauunternehmen auf die europaweite Ausschreibung des WDR gemeldet.

Der Verwaltungsrat hatte dem Mehrbedarf im September 2019 zugestimmt und den Nachtragshaushalt im Oktober 2019 geprüft. In diesem Zusammenhang hatte die Verwaltungsdirektion das Gremium auch umfassend über verschiedene mögliche Szenarien zum Projekt informiert, wie dessen Vorsitzender Ludwig Jörder in der Sitzung vom 7. November positiv hervorhob.

Das Filmhaus muss saniert werden, da das über 40 Jahre alte Gebäude in vielen technischen Bereichen nicht mehr den aktuellen Anforderungen und den gesetzlichen Auflagen zum Brandschutz entsprach.

Durch die Sanierung wird das Gebäude zu einem modernen crossmedialen Medienhaus mit offener und flexibler Architektur umgestaltet. Im Filmhaus soll die aktuelle Berichterstattung des WDR komplett gebündelt werden. Herzstück wird ein crossmedialer Newsroom sein, in dem die Fäden der aktuellen Berichterstattung von Fernsehen, Hörfunk und Online zusammen laufen.

Bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Landesrundfunkanstalten (KEF) wurden für das Projekt "Sanierung Filmhaus" entsprechende Mittel unmittelbar nach dem Architektenwettbewerb 2015 angemeldet.

Gesamtbudget steht nun fest

Seit 2015 wurden die Planungen kontinuierlich immer konkreter. Derzeit laufen parallel zu den letzten Abrissarbeiten und den Vorbereitungen für den Rohbau weitere Ausschreibungen, so dass Ende des ersten Quartals 2020 über rund 80 Prozent des Vergabevolumens entschieden sein wird und damit weitgehende Kostensicherheit besteht. Auf Basis aller bisherigen Erfahrungen und der aktuellen Entwicklung des Baukostenindex wurde das Projektbudget neu kalkuliert. Es liegt bei rund 240 Mio. Euro. In diesem Budget enthalten sind alle bereits bekannten Kostenpositionen sowie die Planungen für die noch zu erwartenden Kosten für Baumaterial, die Baukosten selbst, die Planung, die Technik, das Studio, den Newsroom, das Rechenzentrum, alle Umzüge, Möbel und zwischenzeitlichen Anmietungen bis 2024 sowie entsprechende Risikozuschläge. Die Fertigstellung des neuen Filmhauses ist für Ende 2024 geplant.