Khalid Bounouar

3 Fragen an Khalid Bounouar

Stand: 15.11.2021, 17:30 Uhr

Mit "Wie redest du?!" startete am 15.11. eine neue Talkshow im WDR Fernsehen. In zwei Ausgaben spricht Moderator und Stand-Up Comedian Khalid Bounouar mit seinen Gästen über ihre Erfahrungen und ihren Umgang mit Diskriminierung und Rassismus im Alltag.

In satirischen Einspielern wird dafür sensibilisiert, wie besonders die Sprache und das Vokabular dazu beitragen, dass Rassismus in der Gesellschaft verwurzelt ist. Wir haben mit Khalid Bounouar über das neue Format vorab gesprochen.

"Wie redest du?!" ist auch ein digitales Projekt zu den Begrifflichkeiten in der aktuellen Diskriminierungsdebatte. Glaubst du, dass so ein Projekt gerade bei jüngeren Menschen zur besseren Verständigung und zum Austausch beiträgt?

Ja klar. Das Format hilft dabei, Begriffe und Sprache besser zu verstehen und ist dabei trotzdem locker, unterhaltsam und ohne erhobenen Zeigefinger. Ich glaube auch, dass die Talkrunde einen sehr direkten und persönlichen Einblick gibt, was uns POCs (People of Color – Anm. der Redaktion) tagtäglich passiert. Die Jüngeren schauen viel mehr, als dass sie lesen – leider! Aber so kann man sie erreichen.

Wie lässt sich der Austausch zu Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung aus deiner Sicht trotzdem mit Humor verbinden?

Es ist definitiv ein schmaler Grat, aber seinen Humor sollte man nie verlieren. Außerdem sind Rassismus und Diskriminierung auch tatsächlich bescheuerte, unlogische und absurde Konzepte - da kann man auf jeden Fall drüber lachen. Darüber hinaus kann Humor auch therapeutisch wirken und dabei helfen, Erfahrungen zu verarbeiten.

Wie hat sich aus deiner Sicht der öffentliche Diskurs zur Rassismusdebatte in der letzten Zeit verändert?

Die Sprache ist sehr im Wandel. BIPocs (Black, Indigenous and People of Colour – Anm. der Redaktion) verschaffen sich immer mehr Gehör. Trotzdem müssen wir drauf achten, dass die Fronten nicht verhärten und wir immer noch locker aufeinander zugehen können. Wir brauchen mehr Dialoge und Verständnis. Es bringt nichts, einfach nur jeden direkt an den Pranger zu stellen und fertig zu machen. Wir sollten gemeinsam an unserer Zukunft und unserem Zusammenleben arbeiten.