Ob Wählscheibe oder Zoom-Call: Beim Rekordversuch darf Daniel Danger pro Stunde fünf Minuten Telefonierpause machen.

Weltrekordversuch geglückt – mit Kölsch und Ohrfeigen

Stand: 20.01.2021, 11:00 Uhr

1LIVE-Reporter Daniel Danger hat hintereinander mit 500 verschiedenen Gesprächspartner*innen telefoniert und damit einen Weltrekord aufgestellt. Dafür hat er knapp 24 Stunden gebraucht. Im Interview erklärt er, mit welchen Tricks er diese Aufgabe anging.

Am 21. Januar um 7 Uhr morgens hat Daniel Danger das erste Mal den Hörer in die Hand genommen, um den Weltrekordversuch "Die längste Leitung der Welt" zu starten. Mit 500 unterschiedlichen Gesprächspartner*innen am Stück musste er je mindestens eine Minute lang ein sinnvolles Gespräch führen. Lange Pausen waren nicht erlaubt, pro Stunde Telefonieren wurden dem 1LIVE-Reporter jedoch fünf Minuten Pause gewährt. Überwacht wurde der Weltrekordversuch vom Deutschen Rekord-Institut. Im Gespräch hat uns Daniel Danger erklärt, wie er sich auf rund 24 Stunden Dauerquatschen vorbereitet hat, wieso er eventuell auf Elektroschocker und Backpfeifen zurückgreifen will und was eine*n gute*n Telefonpartner*in ausmacht.

Das Telefon ist durch E-Mail, Whatsapp etc. als Kommunikationsmittel in den vergangenen Jahren etwas abgehängt worden. Wollt ihr mit eurer Aktion das Telefon wieder groß machen?

Daniel Danger: Also Retro kann ja auch cool und hip sein, das haben ja nicht zuletzt die Podcasts bewiesen. Und zum anderen, hat man jetzt tatsächlich auch anhand verschiedener Studien und Umfragen gesehen, ist durch die Lockdown-Phasen und die Corona-Phase Telefonieren zumindest wieder auf dem aufsteigenden Ast, also hat wieder zugenommen. Das wollten wir dann nochmal mitnehmen. Eine schöne Randnotiz ist, Zoom-Calls gelten als Telefonie, die sind im Rahmen des Rekordversuchs erlaubt. So gesehen sind wir da also auch sehr zeitgemäß und modern unterwegs.

Du hast viele Tipps von Expert*innen und Prominenten bekommen. Welche davon wendest du in jedem Fall an?

Daniel Danger: Ganz weit vorne steht auf jeden Fall der Tipp von Frank Plasberg, ein Kölsch nach genau zwölf Stunden zu trinken. Und da muss man auf die Kommazahl achten, er empfiehlt 0,2 statt 2,0 Liter. Er verspricht sich davon nochmal eine neue, schöne Dynamik. Ich fand aber auch von Steffen Hallaschka den Tipp gut, eventuell nachts mit einem Ohrfeigendienst im Schichtbetrieb zu arbeiten, damit man einfach wach bleibt. Das fand ich sehr kreativ.

Beim Ohrfeigendienst standen die Kolleg*innen vermutlich Schlange?!

Kuhallergie oder fast vom Löwen gefressen worden: Die Anrufer*innen bestimmen das Thema des Gesprächs.

Daniel Danger: Das kann man sich vorstellen! Da haben wir jetzt mit Corona die größte Hürde, weil natürlich alle gleichzeitig ins Büro wollten. Also da bin ich natürlich mit Nachfragen gar nicht mehr hinterhergekommen.

Welche Vorbereitungen triffst du?

Daniel Danger: Einen Fehler werde ich auf keinen Fall machen: Ich werde das Ganze nicht unterschätzen. Es wird ab einer gewissen Zeit für die Stimme eine große Herausforderung. Auch mein HNO-Arzt sagte, dass man irgendwann nun mal heiser wird, weil so viel spricht man nicht am Stück. Deswegen werde ich ab Mittwoch ganz runterfahren und versuchen, gar nicht mehr großartig zu reden. Und vorher viel Wasser, Ingwertee trinken und früh ins Bett gehen, damit ich ausgeschlafen und nicht leergequatscht in den Versuch starte.

Hast du dir verschiedene Gesprächsleitfäden zurechtgelegt oder verläuft alles spontan?

Daniel Danger: Es wird am Ende eine Mischung sein. Ein großes Angebot von uns an unsere 1LIVE-Hörer*innen ist ja, dass sie frei wählen können, über was sie mit mir sprechen möchten. In der Bewerbungsphase haben wir so viele tolle Geschichten bekommen, auf die man so gar nicht kommen würde. Eines meiner Highlights war zum Beispiel ein Hörer, der an einer Kuhallergie leidet, sein Vater hat aber einen großen Milchkuhbetrieb. Eine andere Hörerin ist in Afrika mal fast von einem Löwen gefressen worden. Das hat mich sehr an meine Aktion im Duisburger Zoo erinnert, als ich als Schaf verkleidet im Wolfsgehege war. Da bilden sich schöne Anknüpfungspunkte, um mit unseren Hörer*innen in einen Austausch zu gelangen. Und natürlich haben wir hier wirklich ein super Team von Redakteur*innen im Einsatz, die das Ganze entsprechend begleiten und unterstützen.

Wie optimistisch bist du, die kompletten 24 Stunden durchzuhalten?

Daniel Danger: Selbst wenn ich nach 17 Stunden von zwei Pfleger*innen rausgetragen werde, dann ist das am Ende des Tages zwar kein Weltrekord, aber zumindest eine Geschichte. Aber man soll sich ja auch immer neue Ziele und Herausforderungen setzen und deswegen freue ich mich darauf. Es wird spannend.

"Es war die schönste Liebeserklärung unserer Hörer*innen"

Und nach 23 Stunden und 56 Minuten war es dann soweit: Weltrekord für das Telefonat mit den meisten welchsenden Teilnehmer*innen am Stück für 1LIVE-Reporter Daniel Danger. „Es war mental die größte Herausforderung meiner Karriere und zugleich die schönste Liebeserklärung unserer Hörer*innen an mich und 1LIVE. Ohne sie wäre das alle nicht möglich gewesen. Das werde ich nie vergessen“, so Daniel Danger nach dem geglückten Rekordversuch.

Einen Großteil der Telefonate hat Danger mit dem Telefon gemacht. Hausintern waren auch Videocalls möglich. Die Aktion wurde im 1LIVE-Tagesprogramm, auf dem Instagram-Kanal von 1LIVE und im Audiostream begleitet.