WDR prüft Dokumentationen
Stand: 17.01.2019, 13:58 Uhr
Via Twitter sind wir auf Ungereimtheiten bei drei Dokumentationen der Sendereihe „Menschen hautnah“ aufmerksam gemacht worden. Diese Einwände haben wir sehr ernst genommen und daraufhin die Filme intensiv geprüft. Diese Prüfung dauert derzeit noch an.
Darüber hinaus haben wir mit der Autorin und der Protagonistin gesprochen. Die Protagonistin hat der Redaktion bestätigt, dass der Charakter der Beziehung korrekt wiedergegeben worden ist.
In der laufenden Prüfung hat sich jedoch herausgestellt, dass zwei andere Protagonisten für diese drei Dokumentationen über eine Komparsen-Website gewonnen wurden. Wir haben keine Anhaltspunkte, dass ihre Geschichten nicht stimmen.
Ellen Ehni, WDR-Chefredakteurin Fernsehen: "Diese Vorgehensweise ist für ein dokumentarisches Format wie Menschen hautnah nicht akzeptabel. Die Redaktion war darüber nicht informiert. Wir werden unsere Qualitätssicherung an dieser Stelle verstärken. Weitere Ungenauigkeiten, die wir in den Filmen festgestellt haben, entsprechen nicht den journalistischen und redaktionellen Standards im WDR. Dies bedauern wir sehr. Wir werden die Filme an den entsprechenden Stellen korrigieren und dies transparent machen. Unsere Prüfung dauert an, eine abschließende Bewertung können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vornehmen."
In einem ersten Prüfungsschritt hatten wir bereits Ungenauigkeiten und Unstimmigkeiten festgestellt. Konkret geht es um Fehler bei Jahreszahlen und Altersangaben. Diese wurden nicht sorgfältig genug geprüft. Zudem wurde im aktuellen Film nicht eingeordnet, dass die Protagonisten bereits in zwei Dokumentationen der Sendereihe zu einem weiteren Beziehungsthema portraitiert wurden. Auch wurde versäumt, kenntlich zu machen, dass die beiden Protagonisten, bis auf eine Ausnahme, nicht unter ihren richtigen Namen in der Sendung erscheinen wollten.