Ich weiß noch, wie ich eines Tages - ich war 16 und die Mauer gerade gefallen - zusammen mit meinem großen Bruder bei einem Dreh der Aktuellen Stunde auf dem Parkplatz unserer Köln-Dellbrücker Tankstelle zuschaute. Dort ließ eine junge Autorin unseren damaligen Kaplan mit einem Trabi an einer Pferdelonge im Kreis fahren. Ehrlich gesagt: Ich habe bis heute keinen blassen Schimmer, wovon dieser Beitrag eigentlich handeln sollte. Aber ich erinnere mich an mein freudiges Staunen: So lustige Sachen kann man beruflich machen? Das wollte ich auch!
Der Weg ging über Umwege: Lehre (was Solides!), Studium (Freiheit!), Volontariat (NDR!) und dazwischen immer wieder Praktika und Jobs bei Radio, Fernsehen, Film. Von Köln über Münster und Hamburg, dazwischen ein bißchen Berlin, Hannover, Kiel, Schwerin, Oldenburg. Und endlich: Bonn! 2006 habe ich Elbe & Tagesthemen gegen Rhein & Lokalzeit getauscht.
Ich habe zwar immer noch keinen Kaplan an einer Longe Auto fahren lassen. Aber dafür aus vielen schönen, lustigen, traurigen, ärgerlichen, jedenfalls fast immer: spannenden Themen Filme gemacht.
Und wenn meine beiden Bönnschen Kinder beim Rosenmontagszug in unserer Altstadt lauthals "Kamelle" schreien und sogar der Westfale an meiner Seite textsicher bei "In unserm Veedel" mitsingt, dann weiß ich: Angekommen!