Daten her! - #truestory
Wie Unternehmen Daten für sich nutzen
Stand: 15.06.2015, 20:15 Uhr
Wieviel geben wir von uns im Netz preis? Und wie gläsern werden wir dadurch? "Daten her!" beschreibt Fälle, in denen scheinbare Nebensächlichkeiten erstaunliche Rückschlüsse auf unsere Persönlichkeit zulassen.
Ganze Sendung
Kein Airbnb ohne genügend Facebook-Freunde
Fall 1: Reisebuchung, die Suche nach einer Unterkunft, business as usual: Eine US-Amerikanerin will über Airbnb ein Zimmer in Bremen buchen. Doch der Vorgang klappt nicht. Als die Frau bei der Hotline um Hilfe bittet, fragt man sie, wie viele Facebook-Freunde sie hat. Sie antwortet: 50. Zu wenig. Denn unter 100 Facebook-Freunden existiert sie für Airbnb nicht.
Facebook als Schwangerschaftstest
Fall 2: Einkaufen im Supermarkt mit Kundenkarte: Von der Kette, bei der sie regelmäßig shoppt, werden einer Minderjährigen Rabattcoupons für Babykleidung und Schnuller per Post zugeschickt. Der Vater hakt nach, wie der Markt dazu komme. Es stellt sich heraus: Seine Tochter ist tatsächlich schwanger. Erkennen konnte der Markt das an ihrem Einkaufsverhalten, das über ihre Kundenkarte dokumentiert wurde.
Apple-User zahlen mehr
Fall 3: Dynamische Preise: Ein US-Online-Reiseportal hat einen Monat lang bewusst zwischen Apple- und Nicht-Apple-Nutzern unterschieden. Wer mit einem Apple-Gerät auf die Seite kam, erhielt die Reiseangebote mit einem höheren Preis angezeigt als Kunden mit anderen Endgeräten. Das Ergebnis: Viele Apple-Nutzer waren bereit, den höheren Preis zu zahlen.
Datenhändler machen Kasse
Fall 4: Wer viel im Netz unterwegs ist, hinterlässt Spuren, die für die Wirtschaft extrem interessant sind. Auf das Sammeln dieser Informationen haben sich US-Datenhändler spezialisiert, die für ihre Kunden noch einen besonderen Service anbieten: Sie ordnen die Konsumenten verschiedenen wirtschaftlichen Kategorien zu. So können Unternehmen zum Beispiel ihre Werbung gezielt an den Mann bringen.