Vielseitig und preisgekrönt: Corinna Harfouch wird 70

Ob in "Der Untergang" oder in "Bibi Blocksberg", in "Fack ju Göhte" oder im "Tatort" – Vielseitigkeit ist ihre Stärke. Corinna Harfouch gehört nicht umsonst zu den erfolgreichsten deutschen Schauspielerinnen. Am 16. Oktober 2024 feiert sie ihren 70. Geburtstag.

Corinna Harfouch 1991

Corinna Harfouch wird 1954 in der damaligen DDR geboren und wächst im sächsischen Großenhain auf. Schon zu Schulzeiten hat Harfouch klare Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft – ihre erste Bewerbung an der Schauspielschule wird jedoch abgelehnt. Erst im zweiten Anlauf klappt es: Ab 1978 besucht Corinna Harfouch die Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin.

Corinna Harfouch wird 1954 in der damaligen DDR geboren und wächst im sächsischen Großenhain auf. Schon zu Schulzeiten hat Harfouch klare Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft – ihre erste Bewerbung an der Schauspielschule wird jedoch abgelehnt. Erst im zweiten Anlauf klappt es: Ab 1978 besucht Corinna Harfouch die Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin.

Anfang der 80er begeistert Corinna Harfouch ihr Publikum als "Lady Macbeth" an der Berliner Volksbühne. Im Kino ist sie 1988 in "Die Schauspielerin" als eine Frau zu sehen, die sich in Nazi-Deutschland als Jüdin verkleidet, um ihre Liebe nicht zu verlieren. Schon zu DDR-Zeiten ist Harfouch ein Star.

Auch nach der Wende zieht es Corinna Harfouch wieder auf die Theater-Bühne. Nach einem kurzen Intermezzo am Deutschen Theater in Berlin wird sie an der Volksbühne für Intendant Frank Castorf zu einer der wichtigsten Schauspielerinnen. Vor der Filmkamera begibt sich Corinna Harfouch 1991 dagegen auf "Die Spur des Bernsteinzimmers". Der Film ist eine Co-Produktion der DEFA und des WDR. Mit ihr auf Schatzsuche gehen damals Uwe Kokisch und Ulrich Tukur.

Ladies in Black! Zusammen mit Gong Li, Juliette Binoche, Johanna Ter Steege und Victoria Abril darf sich Corinna Harfouch 1993 über die "Berlinale-Kamera" freuen. Der Preis wird im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele an Personen vergeben, die sich um die Berlinale verdient gemacht haben, aber mit keinem Wettbewerbsfilm vertreten sind.

Vollen Körpereinsatz zeigt Corinna Harfouch in "Des Teufels General" von Carl Zuckmayer. Im Oktober 1996 feiert das Stück Premiere und bringt Corinna Harfouch nur positive Kritiken ein. Für ihre Leistung wird sie sogar zur "Schauspielerin des Jahres" gekürt. Die Szene zeigt sie zusammen mit Kurt Naumann.

Von 1985 bis 2007 ist Corinna Harfouch in zweiter Ehe mit Michael Gwisdek verheiratet. Nicht nur privat sind sie damals ein gutes Team, sondern auch beruflich. Den Beweis treten sie 1998 mit dem deutschen Berlinale-Beitrag "Das Mambospiel" an, den sie hier bei einer Pressekonferenz vorstellen.

"Bis zum Horizont und weiter" heißt es 1999 für Nina Petri, Wolfgang Stumph, Corinna Harfouch und Gudrun Okras. Der Roadmovie wird von den Kritikern gefeiert.

Für ihre Rolle im Drama "Vera Brühne" (2001) wird Corinna Harfouch mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Produziert wird der Film damals von Bernd Eichinger, mit dem Corinna Harfouch zu diesem Zeitpunkt liiert ist.

Sowohl Bernd Eichinger als auch Corinna Harfouch stauben beim Deutschen Filmpreis 2003 in Berlin ab. Begleitet wird das Paar von Robert Gwisdek. Der Sohn von Corinna Harfouch ist ebenfalls Schauspieler und auch als Musiker sowie Buchautor aktiv.

Eine ihrer herausforderndsten Rollen: In "Der Untergang" (2004) brilliert Corinna Harfouch in der Rolle der Magda Goebbels. "Mir war selber nicht ganz klar, warum ich diese Rolle unbedingt spielen wollte – abgesehen davon, dass es für mich die interessanteste Frauenfigur in diesem Film ist. Mich interessierte wohl einfach die Frage, wie es sein kann, dass in solchen fanatischen Denksystemen so natürliche Dinge wie Mutterliebe und Beschützerinstinkte einfach ausgehebelt und von irgendwelchen nebulösen Todesgedanken und schwülstigen Welten in ihr seltsames Gegenteil verkehrt werden", so die Schauspielerin damals.

Die Freude ist ihr ins Gesicht geschrieben. 2007 wird Corinna Harfouch mit der Goldenen Kamera als beste nationale Schauspielerin geehrt. Die Jury sagt damals schon wenige Wochen zuvor bei der Bekanntgabe der Nominierung: "Corinna Harfouch bewegt sich auf höchstem Niveau, egal, ob auf der Bühne oder im Film."

Musikalisch ist sie auch noch! 2009 haut Corinna Harfouch gemeinsam mit Meike Droste in die Tasten ihres Akkordeons. Anlass ist eine Gedenk-Matinee für den verstorbenen Regisseur Jürgen Gosch.

Trotz aller Erfolge in Film und Fernsehen: Das Theater ist und bleibt ihre Leidenschaft. Hier ist Corinna Harfouch 2014 zusammen mit Alexander Khuon bei der Fotoprobe für "Wassa Schelesnowa" zu sehen.

Ob Drama oder Thriller, Krimi oder Komödie: Corinna Harfouch wechselt gekonnt zwischen den Genres. 2017 wirkt sie am dritten Teil der Filmreihe "Fack Ju Göhte" mit. 2020 verkörpert sie die leidenschaftliche Sammlerin Marlen im Film "Alles in bester Ordnung".

2023 folgt Corinna Harfouch auf Meret Becker und ermittelt fortan im Berliner Tatort.

2024 wird Corinna Harfouch für ihre Hauptrolle im Film "Sterben" von Matthias Glasner mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Es ist längst nicht die erste Auszeichnung für die inzwischen 70-Jährige – und bestimmt nicht die letzte.

Stand: 14.10.2024, 12:54 Uhr