Suzanne Vega wird 65

Von Philip Stegers

Suzanne Vega wurde mit Hits wie "Luka" und "Tom's Diner" ab Mitte der 80er zu einer der bekanntesten Songwriterinnen ihrer Generation. Am 11. Juli 2024 feiert die New Yorkerin ihren 65. Geburtstag.

Suzanne Vega wächst in den 60er und 70er Jahren im New Yorker Stadtteil Spanish Harlem auf. Ihre Mutter ist Jazzgitarristin, der Stiefvater ein puertoricanischer Romanautor. Sie ist ein schüchternes Mädchen und hat es als Weiße im lateinamerikanisch geprägten Umfeld nicht leicht. Die kritischen Blicke, denen sie sich in ihrer Kindheit ausgesetzt fühlt, besingt sie Jahrzehnte später in dem Song "Daddy is White".

Suzanne Vega wächst in den 60er und 70er Jahren im New Yorker Stadtteil Spanish Harlem auf. Ihre Mutter ist Jazzgitarristin, der Stiefvater ein puertoricanischer Romanautor. Sie ist ein schüchternes Mädchen und hat es als Weiße im lateinamerikanisch geprägten Umfeld nicht leicht. Die kritischen Blicke, denen sie sich in ihrer Kindheit ausgesetzt fühlt, besingt sie Jahrzehnte später in dem Song "Daddy is White".

Mit elf Jahren beginnt Suzanne Vega Gitarre zu spielen, bald darauf schreibt sie ihre ersten Lieder. Ein Konzert von Lou Reed wird 1979 für sie zum künstlerischen Erweckungserlebnis. Dessen Sprechgesang und poetische Texte über die krassen Seiten des Lebens inspirieren sie, ihre eigene Stimme als Songwriterin zu finden.

Mit Anfang zwanzig arbeitet Suzanne Vega tagsüber als Rezeptionistin, abends tritt sie in den Folk Clubs im Greenwich Village auf, wo einst die Karriere von Bob Dylan begann. Ihre raffinierten Songs und ihr klarer, vibratoloser Gesang kommen gut an. Schon bald ist sie ein lokaler Star.

Doch Anfang der 80er Jahre dominiert Synthie-Pop die Hitparaden, die große Zeit der Folk-Sängerinnen ist längst vorbei. Drei Jahre lang schickt sie erfolglos Demo-Tapes an Plattenfirmen. Selbst das Label, das Suzanne Vega 1983 endlich unter Vertrag nimmt, hatte sie zuvor bereits zweimal abgelehnt.

Ihr erstes Album wird ein Überraschungserfolg, mit dem Nachfolger "Solitude Standing" gelingt Suzanne Vega 1987 der große Durchbruch – dank der Hit-Single "Luka". Dabei ist das Songthema eigentlich alles andere als hitparadentauglich. Das Lied handelt von einem mißhandelten Jungen.

1990 fertigen zwei Musikproduzenten illegalerweise einen Dance-Remix von ihrem A capella-Song "Tom’s Diner" an. Eigentlich ein Fall für die Anwälte ihrer Plattenfirma. Doch weil Suzanne Vega die neue Version gut gefällt, erlaubt sie eine Veröffentlichung des Titels und landet damit einen weltweiten Nummer 1-Hit.

"Tom’s Diner" ist zugleich der allererste Musiktitel überhaupt, der in eine MP3-Datei verwandelt wurde. Hier lauscht Suzanne Vega gerade ihrem Song im Fraunhofer-Institut, wo das Verfahren zur Kompression von digitalen Audiodateien entwickelt wurde. Doch was ist eigentlich die Geschichte hinter "Tom’s Diner"?

"Tom’s Restaurant" liegt an der Ecke des Broadways und der 112th Street in New York. Hier an der Upper Westside dinierte Suzanne Vega Anfang der 80er Jahre häufig, während sie am College Englische Literatur studierte. Im Song "Tom’s Diner" beobachtet sie von einem Tisch aus das Treiben in dem beliebten Restaurant.

Kult-Regisseur Quentin Tarantino ist ein großer Fan von Suzanne Vega. In seinem Film "Pulp Fiction" gab es ursprünglich eine Szene, in der John Travolta als Auftragskiller Vincent Vega behauptet, ein Cousin der Folksängerin zu sein.

Bis heute hat Suzanne Vega neun Studioalben veröffentlicht. Ihr vorletztes Album "Tales from the Realm of the Queen of Pentacles" erschien 2014.

Konzerte spielt Suzanne Vega oft im Duo. Ihr Gitarrist Gerry Leonard griff viele Jahre lang auch für David Bowie in die Saiten.

Suzanne Vega hat eine Tochter und ist seit 2007 in zweiter Ehe mit dem Anwalt und Dichter Paul Mills verheiratet, dessen ersten Heiratsantrag sie 1983 noch abgelehnt hatte.

Stand: 03.07.2024, 15:30 Uhr