12. Juli 2013 - 16-jährige Malala Yousafzai spricht vor den Vereinten Nationen

Stand: 12.07.2018, 00:00 Uhr

Malala ist ein kleines Mädchen, als die Taliban ihr Leben verändern. 2007 übernehmen die islamistischen Terroristen die Herrschaft über das Swat-Tal im Nordwesten Pakistans, wo die Tochter eines paschtunischen Lehrers lebt. Sie beginnen, Mädchenschulen zu sprengen, denn jede Bildung außer dem Koranunterricht sei für Frauen unnötig, so die Taliban.

Malala Yousafzai spricht vor der UNO (am 12. Juli 2013) WDR 2 Stichtag 12.07.2018 04:16 Min. Verfügbar bis 09.07.2028 WDR 2

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"Ich hatte sehr früh beschlossen, nicht so zu leben", erklärt Malala Yousafzai. "Mein Vater sagte: Malala wird frei wie ein Vogel sein." Ein BBC-Reporter erzählt dem aufgeweckten Mädchen vom Tagebuch der Anne Frank, und so beginnt die Elfjährige 2009, anonym in einem Blog ihren schrecklichen Alltag und den blutigen Terror der Taliban zu schildern.

Attentat im Schulbus

Überall in Pakistan werden ihre Aufzeichnungen gelesen und bald auch ins Englische übersetzt. 2011 nominiert man Malala Yousafzai für den Internationalen Kinder-Friedenspreis. Als sie ihn nicht erhält, verleiht Pakistans Regierung ihr den neu geschaffenen Nationalen Friedenspreis der Jugend – und deckt so Malalas wahre Identität auf.

Die Rache der Taliban an dem mutigen jungen Mädchen ist gnadenlos. Am 9. Oktober 2012 stoppen zwei bewaffnete Männer ihren Schulbus. Sie identifizieren Malala und schießen ihr aus nächster Nähe in den Kopf. Nur dank einer schnellen Notoperation, bei der ein Teil des Schädels entfernt wird, überlebt sie das Attentat.

Malala nach dem Attentat im Krankenhaus mit ihrer Familie | Bildquelle: picture alliance/dpa

Eine Woche später wird Malala nach Großbritannien ausgeflogen, um in einer Spezialklinik in Birmingham behandelt zu werden. Mehrere Operationen sind erforderlich, um ihr Leben zu retten, das Gehör zu erhalten und ihr Gesicht wiederherzustellen. Kaum genesen, setzt Malala sich mit aller Energie für das Recht von Kindern auf Bildung ein.

Auf den Spuren von Benazir Bhutto

Am 12. Juli 2013, ihrem 16. Geburtstag, hält die inzwischen weltbekannte Kinderrechtsaktivistin in New York eine beeindruckende Rede vor der Jugendversammlung der Vereinten Nationen. "Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern. Bildung ist die einzige Lösung", sagt Malala Yousafzai mit fester Stimme in Anwesenheit von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon.

Mit Ehrungen überhäuft kämpft Malala Yousafzai seither in aller Welt dafür, dass jedes Kind zur Schule gehen kann – besonders die Mädchen in streng islamistischen Ländern. Als bislang jüngster Mensch wird sie dafür 2014 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Malalas großes Ziel ist es, nach Pakistan zurückzukehren, um Politikerin zu werden – so wie ihr Vorbild, die 2007 ermordete Ministerpräsidentin Benazir Bhutto.

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