24. Januar 41 - Kaiser Caligula in Rom ermordet

Stand: 24.01.2021, 00:00 Uhr

Brutal, pervers, wahnsinnig - der römische Kaiser Caligula hat unter Roms Caesaren bis heute einen üblen Ruf. "Die Unmenschlichkeit seiner Handlungen steigerte er noch durch seine grauenhaften Witze", schreibt schon der antike Chronist Sueton.

Caligula habe "halb verhungerte Bestien, erbärmliche alte Gladiatoren sowie - als besonderen Spaß - bekannte ehrenwerte Familienväter, die aber irgendein Gebrechen hatten", gegeneinander kämpfen lassen.

Caligula, römischer Kaiser (Todestag 24.01.41) WDR 2 Stichtag 24.01.2021 04:16 Min. Verfügbar bis 22.01.2031 WDR 2

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Spitzname "Stiefelchen"

Auch andere antike Chronisten beschreiben Caligula als gewissenloses Scheusal mit fiesem Charakter. Solche Überlieferungen bilden die Basis ungezählter Bücher und Filme sowie einer Oper. Mit dem historischen Caligula haben viele Überlieferungen allerdings wenig zu tun.

Eigentlich heißt er Gaius Caesar Augustus Germanicus. Caligula ist ein Spitzname. Übersetzt bedeutet das: Soldaten-Stiefelchen. Caligula soll als Kind Mini-Soldaten-Stiefel getragen haben, als er mit seinem Vater, dem römischen Feldherrn Germanicus, an der Grenze zu Germanien gelebt hat.

Zunächst geschätzt

Bei seiner Machtübernahme im Jahr 37 gilt Caligula als Hoffnungsträger. Sein verstorbener Vorgänger Tiberius ist nicht besonders beliebt gewesen. Sein Vater Germanicus hingegen wird als Held verehrt.

Der 24-jährige neue Herrscher beglückt die Römer zunächst mit Wohltaten. Er holt Politiker zurück, die Tiberius verbannt hat. Er senkt die Steuern und organisiert für die Bevölkerung Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe.

Senatoren verhöhnt

Doch Caligula regiert zunehmend selbstherrlich. Er lässt etliche Senatoren verfolgen und hinrichten. "Manche ließ er in Käfige sperren, wo sie auf allen Vieren kriechen mussten, oder er ließ sie in der Mitte durchsägen", heißt es bei Sueton.

Sicher ist: Er verhöhnt die Senatoren und wendet Gewalt an. Für den Senat und einflussreiche Römer hat Caligula deshalb nach nur vier Jahren an der Macht den Bogen überspannt.

Am 24. Januar 41 wird der Tyrann in einem Gang seines Palastes von seiner germanischen Leibgarde isoliert. Ein Offizier der Prätorianergarde bringt Caligula um, anschließend wird auch sein Umfeld beseitigt.

Vage Quellenlage

Nach Caligulas Tod beginnen die Chronisten ihr Werk. Es sei damals normal gewesen, jemandem, den man nicht mochte, zu unterstellen, Tiere gequält oder Inzest mit der Schwester betrieben zu haben, sagt der Aachener Althistoriker Jörg Fündling.

Was Caligula genau getan hat, die Motive seines Handelns und die Hintergründe seiner Ermordung - das alles bleibt aufgrund der vagen Quellenlage allerdings im Dunkeln.

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