Wir wissen nicht, ob Christina Honsel der französischen Sprache mächtig ist. Etwas anderes scheint aber immer klarer zu werden: Die Dorstener Hochspringerin kann sich allmählich auf eine sommerliche Reise nach Paris einstellen. Die aktuell für den TV Wattenscheid startende Athletin lieferte am Freitagabend (26.01.2024) in Wuppertal mal wieder ein Meisterstück ab.
Mit 1,95 Metern zeigte sie nicht nur den zweitbesten Wettkampf ihrer Karriere, sondern erfüllte auch die Leistungsbestätigungsnorm für die Olympischen Spiele in Paris.
Wuppertal - ein gutes Pflaster
Das Wuppertaler Hochsprungmeeting scheint dabei ein gutes Pflaster für Honsel zu sein: Im Vorjahr hatte sie dort mit 1,90 Metern den Weg zur WM nach Budapest eingeschlagen. In diesem Jahr war die WM-Achte am selben Ort zum selben Zeitpunkt im Jahr noch fünf Zentimeter besser. Mit 1,95 Metern, überquert direkt im ersten Versuch, kürte sich die 26-Jährige vor der Bulgarin Mirela Demireva (1,93 m) und der Türkin Savaskan Buse (1,91 m) zur Siegerin.
Noch wertvoller als der Sieg jedoch war die Höhe. Bereits bei 1,91 Metern hatte sie die Leistungsbestätigungsnorm im Olympia-Jahr abgehakt. Als derzeit beste Deutsche auf Rang 17 des internationalen Qualifikationsrankings für Paris und bei insgesamt 32 Startplätzen kann Christina Honsel jetzt so gut wie sicher mit den Olympischen Spielen in Paris planen - denn dass noch drei andere deutsche Hochspringerinnen oder 15 internationale Athletinnen an ihr vorbeiziehen, ist unwahrscheinlich.
Hochsprunghoffnung seit acht Jahren
Die Studentin, die an der TU in Dortmund Wirtschaftswissenschaften belegt hat, gilt schon seit 2015 als kommende deutsche Hoffnung im Hochsprung. Damals wurde sie deutsche U20-Meisterin. Nach Platz sechs bei den Deutschen Hallenmeisterschaften 2016 kam allerdings der Rückschlag: Sie erlitt einen Ermüdungsbruch im Fuß. Fast ein Jahr musste Honsel aussetzen, seither müht sie sich Jahr für Jahr unverdrossen an einer Verbesserung ihrer Leistungen.
Das scheint nun immer besser zu funktionieren. Nach der schwierigen Corona-Zeit gewann sie 2020 den Deutschen Meistertitel in der Freiluftsaison mit übersprungenen 1,90 Metern. Diese Höhe hat sie nun im Griff - und hin und wieder gelingen ihr diese Höhenflüge, mit denen sie es nun nach Paris schaffen dürfte.
Quelle: oja