Beim FC Schalke 04 herrscht schon nach dem zweiten Spiel im Jahr 2024 wieder mächtig Krisenstimmung. "Jeder muss sich jetzt im Spiegel hinterfragen. Wir müssen nicht träumen, dass wir ein paar Plätze klettern, sondern uns jetzt gegen Braunschweig den Arsch aufreißen", sagte Kenan Karaman nach dem klaren 1:4 beim 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend.
Auf die Nachfrage, ob alle den Ernst der Lage erkannt hätten, sagte Karaman: "So, wie ich das heute empfunden habe nicht, nein."
Fans stellen Support ein
Die Fans stellten als Reaktion auf die ganz schwache Leistung der Profis irgendwann die Gesänge ein. Karaman hatte Verständnis. "Die reisen hier fünf, sechs Stunden aus Gelsenkirchen an und wir reißen hier so einen Dreck ab", sagte der Profi. Eine Woche zuvor hatte Schalke vor heimischen Publikum mit 0:2 gegen Aufstiegskandidat Hamburger SV verloren. Nach dem Fehlstart ins Jahr 2024 wird die Abstiegsangst bei Schalke wieder größer.
"Wir waren nicht bereit für diesen Fight heute. Es ist komisch. Nach dem 1:1 hatten wir fünf bis zehn Minuten Hoffnung. Kaiserslautern konnte dann einfach Tore erzielen. Wenn man defensiv so spielt, ist es schwer zu gewinnen", kritisierte Trainer Karel Geraerts.
Terodde rastet aus
Bei Kapitän Simon Terodde kochten nach Abpfiff die Emotionen über. Laut einem Bericht der "WAZ" rastete der 35-Jährige im Kabinengang völlig aus.
Der Schalke-Kapitän stürmte nach Abpfiff in die Kabine. Auf dem Weg dort hin schrie er rum, hämmerte mehrfach mit der Faust gegen eine Werbebande. Wie die "WAZ" berichtet, habe ein Ordner versucht, ihn zu beruhigen - ohne Erfolg. Terodde riss sich seine Schalke-Jacke vom Körper, schlug erneut gegen eine Werbebande.
Von Zielen weit entfernt
Im Sommer hatte sich Terodde dazu entschieden, noch einmal ein Jahr bei Schalke zu verlängern. Der Rekordtorschütze der 2. Bundesliga wollte dem Kluberneut zum Aufstieg verhelfen. Davon ist Königsblau aktuell aber meilenweit entfernt. Stattdessen kämpfen Terodde und Co. jetzt schon wieder gegen den drohenden Abstieg.
Quelle: red/dpa