Karel Geraerts, Trainer des FC Schalke 04, ist enttäuscht nach der Niederlage gegen Magdeburg

Schalke unterirdisch - viele schauen auf Geraerts

Stand: 25.02.2024, 11:50 Uhr

Und wieder einmal Alarm auf Schalke: Die Königsblauen bezogen in Magdeburg nach teils desolater Leistung die nächste Pleite. Der Trainer verkündet Durchhalteparolen.

Trotz der größer werdenden Abstiegssorgen denkt Karel Geraerts nicht an einen Rücktritt als Trainer beim FC Schalke 04 und will die Wende schaffen. "Ich werde nicht aufgeben. Das ist das Einfachste, was man im Leben und im Fußball tun kann. Ich werde es nicht tun", sagte der Belgier nach dem schwachen 0:3 beim 1. FC Magdeburg. Schalke liegt als 14. der 2. Fußball-Bundesliga noch vier Punkte vor der Abstiegszone.

Schalke im Glück: Konkurrenz spielt mit

Nur durch die Ergebnisse der Konkurrenz hat sich die Lage des Absteigers nicht deutlich verschlimmert. "Das ist die einzig positive Sache an diesem Wochenende, dass die Teams um uns herum kein perfektes Ergebnis geschafft haben", sagte Geraerts. Der Blick auf die Tabelle beunruhigt ihn deshalb noch nicht: "Ich bin jetzt nicht in Panik."

"Für die Fans ist es natürlich schwer. Für mich auch. Ich war auch sauer", sagte Sportdirektor Marc Wilmots, der mit seiner Kritik aber noch moderat blieb. Ein Trainerwechsel scheint für ihn erst einmal keine Option zu sein. "In der Vergangenheit wurden auf Schalke viel zu schnell die Trainer entlassen", hatte er vor dem Magdeburg-Spiel in einem Interview der "WAZ" gesagt. "Karel lebt Schalke, lebt für seinen Beruf. Er ist hier morgens um halb 8 der Erste auf dem Gelände. Wir haben den Wunsch, so schnell wie möglich in die Bundesliga zurückzukehren. Da hilft es doch nicht, alle sechs Monate den Trainer zu entlassen. Wir brauchen Stabilität."

"Das war grottenschlecht"

Die Leistung beim FCM lässt die Sorgen allerdings wachsen. "Das war grottenschlecht. Mir fehlen da einfach die Worte", sagte Mittelfeldspieler Paul Seguin, der sich als einziger Spieler äußerte. Anschließend fand er noch drastischere Worte. "Ich habe die Schnauze echt voll. Es ist ein ständiges Auf und Ab", sagte der gebürtige Magdeburger. "Man muss ehrlich sagen: Wir sind auswärts einfach schlecht." Er hoffe, "es knallt die Woche ordentlich. Wir haben Druck auf dem Kessel, wir müssen die Eier auf den Tisch legen."

Thon sieht Systemfehler

Auch S04-Legende Olaf Thon war bedient: "Ich mache mir Sorgen. Das war das Schlechteste, was man hätte abliefern können." Thon sah auch einen Systemfehler: "In der ersten Halbzeit war die Schalker Mannschaft nicht auf dem Feld. Sie haben im 5-3-2-System zu defensiv agiert, waren zu passiv", kritisierte er.

Nicht einmal 30 Prozent Ballbesitz hatten die Knappen, den ersten Schuss auf das Tor brachte Schalke erst Mitte der zweiten Halbzeit zustande. Davor hatten die Gäste nahezu keinen Zugriff auf das Spiel, ließen sich von Magdeburg fast wehrlos überrollen.

Wehrlos gegen aktive Magdeburger

Die mitgereisten Schalker Fans stellten die Unterstützung aus Protest in der zweiten Halbzeit komplett ein - was Geraerts nachvollziehen konnte. "Wir können uns nicht in die Ecke legen und weinen. Wenn die Leute um uns herum den Glauben verlieren, kann ich das verstehen", sagte der 42-Jährige. "Aber in der Kabine müssen wir den Glauben behalten, dafür werde ich alles tun. Wenn wir den Glauben verlieren, ist es vorbei."

Auswärts dramatisch schlecht

Nur sieben Punkte hat S04 auf fremdem Platz geholt, ganze neun Niederlagen in zwölf Spielen kassiert. Die Aufgaben werden aber nicht gerade leichter: Die Schalker empfangen zum Auftakt des 24. Spieltags am Freitag (01.03.2024, 18.30 Uhr) Tabellenführer St. Pauli.

Rudi Assauer, Schalkes Erfolgsmanager (gestorben am 6.2.2019)

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Quelle: dpa/sid/red