Viktoria Köln ist nicht gerade früh dran, was Frauenfußball betrifft. Zur Saison 2023/24 wird der rechtsrheinische Drittligist aber endlich auch weiblichen Fußball in seine Vereinsaktivitäten integrieren: Erstmals geht dann ein Viktoria-Frauenteam in der untersten Liga an den Start. Und mit Mandy Islacker konnten die Viktorianer nun tatsächlich ein sehr prominentes Zugpferd für das neue Projekt gewinnen.
Islacker (34), die Ende Mai ihre beeindruckende Profi-Karriere als Spielführerin des 1. FC Köln beendet hatte, wird Markenbotschafterin des FC Viktoria Köln - und im neu gegründeten Frauen-Team in Höhenberg auch weiter die Fußballschuhe schnüren.
"Perfekter Übergang"
"Nach 18 Jahren Profifußball ist das für mich der perfekte Übergang", findet sie. "Ich freue mich wahnsinnig darauf, beim Aufbau des Frauenfußballs auf der Schäl Sick mitzuwirken. Und dadurch, dass ich auf Amateurniveau weiterspiele, wird der Abschied vom aktiven Fußball deutlich sanfter. Viel besser hätte ich es mir kaum ausdenken können", so Islacker.
Die Freude ist indes beiderseitig. "Dass wir im ersten Jahr Viktoria-Frauenfußball mit einem absoluten Top-Star wie Mandy Islacker an den Start gehen können, macht uns überglücklich und auch stolz", erklärt Geschäftsführer Eric Bock: "Ich bin überzeugt, dass wir uns mit Mandy Islacker und unserer Sportlichen Leiterin Marina Buschinski schnell als feste Adresse für die Ausbildung junger Fußballerinnen etablieren können."
Viktoria startet ganz unten
Viktoria fängt ganz unten an und ist auch immer noch dabei, entsprechend Spielerinnen für den Verein zu gewinnen. "Wir wollen Spaß am Fußball haben, dies aber immer ambitioniert. Wir freuen uns auf Spielerinnen ab Jahrgang 2006 und älter", erklärt Teammanagerin Buschinski, die das Frauenteam der Viktoria aufbaut. Die 34-jährige absolvierte von 2010 bis 2022 insgesamt 141 Regionalligaspiele als Defensiv-Allrounderin für die TSG Burg Gretsch (Regionalliga Nord), die Sportfreunde Siegen und Fortuna Köln (beide Regionalliga West).
"Auf Sicht wollen wir im Rheinland in Sachen Ausbildung talentierter Fußballerinnen zur festen Marke werden", formuliert Buschinski die kurzfristigen Viktoria-Ziele.
Ausbildungshelferin Islacker
Helfen soll ihr dabei nun also Islacker. Die gebürtige Essenerin startete ihre Profi-Karriere 2004 in Duisburg und beendete diese nun beim 1. FC Köln. In 282 Bundesligaspielen erzielte sie 146 Tore, im DFB-Pokal stehen 23 Treffer in 33 Spielen auf ihrem Konto.
In der Champions League traf sie 13 Mal bei 27 Einsätzen: Den 1. FFC Frankfurt schoss sie 2015 gegen Paris Saint-Germain in der Nachspielzeit des Finales zum Champions League-Sieg. 2016 und 2017 wurde sie im Frankfurter Trikot Torschützenkönigin der Bundesliga. Das Highlight ihrer Länderspielkarriere (25 Spiele/5 Tore) war olympisches Gold 2016 in Brasilien, dafür wurde Islacker wie ihre Mitspielerinnen mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.
Quelle: red
