Nach der Zitterpartie kurz vor Halloween eilte Julian Weigl mit seiner Tochter auf dem Arm in Richtung Kabine. Während die kleine Bruna Mari tapfer strahlte, war dem Kapitän von Borussia Mönchengladbach die Nervenschlacht beim 2:1 (1:1) gegen den 1. FC Heidenheim noch deutlich anzusehen. Erst mit Verzögerung machte sich auch bei Weigl Erleichterung über den ersten Heimsieg breit.
"Haben alle sehr gelitten"
Vor allem die letzten 15 Minuten waren nichts für schwache Borussia-Nerven. "Wir alle haben sehr gelitten", sagte Trainer Gerardo Seoane nach Schlusspfiff. Nichts ging mehr bei den Fohlen, die so stark begonnen hatten. Die Verunsicherung nach zuletzt schwankenden Leistungen war nicht zu übersehen.
Diesmal aber ging alles gut. "Es war eine Willensleistung. Am Ende sind die Bälle hoch reingeflogen, und wir haben alles getan, um den Sieg nach Hause zu bringen", sagte Sportdirektor Nils Schmadtke. Am Ende gehöre es "auch mal dazu, so etwas auszuhalten und als Team durchzustehen", befand auch Mittelfeldspieler Rocco Reitz: "Daran müssen wir am Dienstag anknüpfen".
Dienstag wieder gegen Heidenheim
Dann nämlich geht es an gleicher Stelle erneut gegen Heidenheim, diesmal im DFB-Pokal. Von einer "speziellen Konstellation", sprach Seoane und gab einen kleinen Einblick in seine Gedankenwelt: "Bei beiden Trainern findet jetzt ein Kopfkino statt. Was macht der andere? Was verändert er? Was machen wir anders?"
Ein wichtiges Thema dürfte dabei das Thema Eckbälle spielen. Denn: Alle drei Treffer fielen am Samstag nach einer Ecke für Gladbach. Das galt sowohl für Borussias zweimalige Führung durch Alassane Plea (4.) und ein Eigentor von Jonas Föhrenbach (52.) - aber eben auch für den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Eren Dinkci (38.), als Heidenheim einen starken Konter fuhr.
Probates Mittel: Eckbälle
"Wir machen uns natürlich Gedanken, wie wir bei Standards unsere Tore machen können. Das ist ein probates Mittel", sagte Schmadtke über Gladbachs Erfolgsrezept der bisherigen Saison. Im Pokal soll nun die Fortsetzung folgen. "Es geht wieder bei 0:0 los, auch wenn es abgedroschen klingt", sagte Schmadtke.
Die nächste Nervenschlacht könnte also bald folgen. Schließlich ist am Dienstag Halloween.