Bundesliga startet wieder: So können Nicht-Fußball-Fans mitreden

Stand: 23.08.2024, 10:00 Uhr

Bundesliga? Interessiert euch nicht? Aber ihr wollt trotzdem ein bisschen mitreden? Hier gibt's das Grundwissen zum Saisonstart.

An der Theke ein Gespräch über Fußball und ihr könnt nicht mitreden? Auf dem Sommerfest sprechen alle über den Saisonstart in der Fußball-Bundesliga und ihr habt keine Ahnung?

Um wenigstens an der einen oder anderen Stelle Bescheid zu wissen, haben wir das Basis-Wissen und die wichtigsten Fragen zum Start der Bundesliga zusammengetragen.

Von wann bis wann dauert die Saison?

In der Regel von Mitte August bis Ende Mai. Es kann leichte Verschiebungen geben, wenn Großturniere wie Welt- und Europameisterschaften anstehen. Das ist an geraden Jahren der Fall. Dann verschiebt sich der Bundesliga-Start meist um zwei, drei Wochen nach hinten. Schließlich brauchen auch Nationalspieler eine Pause.

Wie oft gibt es Spiele?

Früher, als es das Privatfernsehen noch nicht gab - also bis in die 90erJahre, war alles ganz einfach: Samstag um 15.30 Uhr war Bundesligazeit. Vormittags wurde das Auto gewaschen und nachmittags die Bundesliga-Konferenz auf WDR2 eingeschaltet.

Doch als dann immer mehr Geld für TV-Rechte der Bundesliga-Spiele flossen, wurden die einzelnen Spieltage aufgesplittet. Mittlerweile gibt es Freitagabends ein Bundesliga-Spiel, Samstag nachmittags nur noch vier oder fünf, ein Samstagabend-Spiel und sonntags auch nochmal zwei oder drei. Gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten.

Wo kann man die Spiele schauen?

Einfach gesagt: In der Sportschau gibt es die Zuammenfassungen aller Freitag- und Samstagnachmittagspiele. Und noch vieles mehr.

Die Privatsender DAZN und Sky teilen sich die übrigen Bundesligaspiele auf. Und man kann die Bundesliga natürlich live hören in der beliebten Bundesliga-Konferenz im WDR-Hörfunk oder alle Spiele einzeln, ebenfalls im Audiostream.

Gibt es aktuelle Aufreger?

Noch kann man sich nicht über ein umstrittenes Handspiel oder eine falsche Entscheidung des Videoschiedsrichters aufregen, die Spiele laufen ja noch nicht.

Ein aktueller Aufreger ist der umstrittene Sponsoren-Deal von Borussia Dortmund mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall. Ein Unternehmen, das mit seiner Produktion Kriegsparteien unterstützt und sich mit dem Fußball reinwaschen will, das passt nicht nur vielen Dortmunder Fans nicht.

Wie wird die Punktetabelle berechnet?

Das ist ganz einfach. Drei Punkte gibt es für einen Sieg, einen Punkt für jedes Team bei Unentschieden. Wer verliert, bekommt natürlich nichts.

Am Ende der Saison wird abgerechnet: Wer die meisten Punkte gesammelt hat, wird Deutscher Meister. Die beiden Mannschaften mit den wenigsten Punkten steigen direkt in die 2. Liga ab. Bei Punktgleichstand am Ende zählt übrigens die bessere Tordifferenz.

Wer sind die Favoriten, wer sind die Abstiegskandidaten?

In den vergangenen Jahrzehnten war es etwas langweilig geworden in der Bundesliga. Wer wird Meister wurde vor der Saison gefragt. Bayern München hieß fast immer die Antwort. Und wer wurde Meister? Bayern München. Insgesamt nun schon 33-mal.

Xabi Alonso mit der Meisterschale | Bildquelle: dpa/ Federico Gamberini

In der vergangenen Saison war alles ein bisschen anders. Da spielte nämlich Bayer Leverkusen eine super Saison und wurde Deutscher Meister, erstmals in der Vereinsgeschichte. Es war ein ganz besonderer Moment.

Ja, und Abstiegskandidaten sind eigentlich immer die Aufsteiger, in dieser Saison also Holstein Kiel und der FC St. Pauli.

Welche Rolle könnten die NRW-Klubs spielen?

Vizekusen ist passé. Dem amtierenden Meister Bayer Leverkusen werden gute Chancen eingeräumt, den Titel zu verteidigen, denn die Mannschaft ist nochmals verstärkt worden, und der Klub konnte Meistertrainer Xabi Alonso halten.

Nuri Sahin, der neue Cheftrainer von Borussia Dortmund. | Bildquelle: dpa/Jan Woitas

Borussia Dortmund gilt in diesem Jahr als Wundertüte. Wie kommt der neue und sehr junge Trainer Nuri Sahin zurecht? Wie verkraftet der BVB den Umbau mit vielen Ab- und Zugängen? Das wird spannend.

Bei Borussia Mönchengladbach ging der Trend in den vergangenen Jahren nach unten, zuletzt wurde die Borussia nur 14., das soll sich ändern. Auch Gladbach hat sich wieder verstärkt und könnte es wieder unter die Top Ten schaffen, wenn alles gut läuft.

Bochums wohl prominentester Fußball-Fan: Herbert Grönemeyer | Bildquelle: Guido Kirchner/dpa

Der VfL Bochum konnte in der vergangenen Saison knapp den Abstieg verhindern. Auch in diesem Jahr wird es wieder sehr schwer, der Klassenerhalt wäre ein guter Erfolg.

Was gibt es zu gewinnen?

Darum geht's: Die Meisterschale | Bildquelle: dpa

Neben viel Geld gibt es für den Deutschen Meister die berühmte Meisterschale. Schon seit 1949 erhielt jeweils der Deutsche Meister diese Trophäe. Sie ersetzte die in den Kriegswirren lange verschollene Statue Victoria.

Insiderwissen: Die Meisterschale wurde von der Kunst-Professorin Elisabeth Treskow an den Kölner Werkschulen entworfen und gefertigt. Auf ihr sind die Namen aller Deutschen Meister seit 1903 verewigt – beginnend mit dem VfB Leipzig. Später wurden zwei Silberringe untergearbeitet, auf den Gravurplatten aufgesetzt wurden. Die Schale wiegt elf Kilogramm. Ihr Versicherungswert beträgt 50.000 Euro.