Kölns Geschäftsführer Philipp Türoff

1. FC Köln mit positivem Ergebnis

Stand: 27.09.2023, 19:56 Uhr

Auch wegen der Teilnahme an der Conference League und Spielerverkäufen hat Fußball-Bundesligist 1. FC Köln in der vergangenen Saison eine positive Bilanz erzielt. Zudem hoffen die Kölner eine Transfersperre noch abwenden zu können.

Der Rekordumsatz der KGaA in Höhe von 172,2 Millionen Euro und der Gewinn in Höhe von 12,4 Millionen Euro nach Steuern seien "erheblich durch Sondereffekte" erreicht worden, erklärte Geschäftsführer Philipp Türoff auf der Mitgliederversammlung am Mittwoch (27.9.2023).

Die Europacup-Teilnahme hatte für rund 13 Millionen Euro Umsatz gesorgt, zudem brachten die Verkäufe von Anthony Modeste und Salih Özcan im Sommer 2022 an Borussia Dortmund rund zehn Millionen Euro ein. "Das relativiert das starke Ergebnis", sagte Türoff: "Weil es nicht beliebig wiederholbar ist." Die Verbindlichkeiten sanken von rund 66 auf 50,5 Millionen Euro.

Geld "vorverfrühstückt"

Im Vorjahr hatte Türoff den Verein noch als "Sanierungsfall" bezeichnet. Komplett Entwarnung kann auch nach dem positiven Jahr nicht gegeben werden. "Wir müssen diesen Weg der finanziellen Gesundung konsequent weitergehen. Wir sind auf einem guten Weg, aber wir sind noch nicht durch."

Erschwert wurde das Jahr dadurch, dass der Verein rund zwölf Millionen Euro an Einnahmen im Sponsoring-Bereich während der Corona-Zeit bereits "vorverfrühstückt hat in einem Moment, in dem es dem 1. FC Köln nicht gut ging", sagte Türoff. In der laufenden Saison wird dies noch rund vier Millionen Euro betreffen. Danach hofft der FC, über seine gesamten Sponsoring-Einnahmen verfügen zu können.

Transfersperre droht

Nach dem missglückten Saisonstart mit nur einem Punkt aus fünf Spielen stecken die Kölner allerdings schon wieder früh im Abstiegskampf. Zudem droht weiter eine Transfersperre durch den Weltverband FIFA, wogegen derzeit der Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas läuft.

Die Kölner Verantwortlichen sind nach der Anhörung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS "zuversichtlich", einer Transfersperre zu entgehen. "Wir können nicht ins Detail gehen, aber aus unserer Sicht haben unsere Zeugen bestätigt, dass der Sachverhalt, wie von uns vorgetragen, richtig ist", sagte FC-Vizepräsident Carsten Wettich

Demzufolge, so Wettich weiter, habe der damals 16 Jahre alte slowenische Nachwuchsstürmer Jaka Cuber Potocnik im Januar 2022 seinen Vertrag bei Olimpija Ljubljana "rechtmäßig gekündigt. Wir sind zuversichtlich, dass der CAS die Kündigung von Jaka anerkennen und die Transfersperre aufheben wird."

Warten auf das Urteil

Wann der CAS sein Urteil verkünden wird, sei laut Wettich "schwierig" abzuschätzen, der Fall wurde in der vergangenen Woche verhandelt. Der FC plane "in zwei verschiedenen Szenarien", räumte Sport-Geschäftsführer Christian Keller ein.

Der CAS hatte Ende Mai die zunächst vom Weltverband FIFA gegen Köln verhängte Transfersperre ausgesetzt. Die FIFA hatte den Rheinländern für die kommenden zwei Wechselperioden die Registrierung neuer Spieler untersagt, Ljubljana warf dem FC Anstiftung zum Vertragsbruch vor.

Die Slowenen wollen für den Transfer eine nachträgliche Ablöse in Höhe von 2,5 Millionen Euro plus 69.972,60 Euro Ausbildungsentschädigung und 7200 Euro Schadenersatz.

Alle Parteien seien vor dem Sportgerichtshof bei ihren Anträgen geblieben, sagte Wettich am Mittwoch.

Quelle: dpa/sid