Maximilian Großer sorgte für den umjubelten Siegtreffer in der Nachspielzeit (90.+3) zum 2:1 (0:1). Zuvor war Cottbus mit dem ersten Torschuss und nach einem Fehler von DSC-Torwart Jonas Kersken durch Phil Halbauer in Führung gegangen (41.). Die Arminia, die dreimal am Aluminium gescheitert war, hatte durch Louis Oppie (68.) ausgeglichen.
Im ersten Punktspiel ohne Vereins-Legende Fabian Klos brachte Arminen-Coach Mitch Kniat gleich fünf Neuzugänge. Mit Joel Felix in der Innenverteidigung, Stefano Russo und Lukas Kunze im Mittelfeld sowie André Becker und Mika Schroers in der Offensivabteilung gingen die Ostwestfalen die Partie vor 13.500 Zuschauern beim Aufsteiger an.
Der DSC nahm in der Lausitz vom Anpfiff an das Heft in die Hand, spielte druckvoll und unterband die Cottbusser Offensivversuche meist früh, so dass sich Energie zunächst auf die Defensivarbeit beschränken musste. So kamen die Bielefelder zu einigen ersten Abschlüssen durch Kunze (4.), und Biankadi (10./18.), denen aber sowohl Präzision und Druck fehlten.
Becker verfehlt, Halbauer macht es besser
Bielefeld blieb das spielbestimmende Team, doch die Hausherren stellten sich mit zunehmender Spieldauer besser auf die Arminen ein und traten selbstbewusster auf. Bis auf einen Becker-Schuss aus zehn Metern nach einer Ecke von links kamen die Bielefelder nicht in gefährliche Positionen (41.).
Im Gegenzug dann ging Cottbus mit dem ersten Torschuss überraschend in Führung. Phil Halbauer überwand DSC-Keeper Jonas Kersken mit einem harmlosen Flachschuss aus zwanzig Metern vom linken Strafraum-Eck zur umjubelten Führung - ein Tor, das niemals hätte fallen dürfen, doch Kersken ließ den Ball durchrutschen.
"Kapitäns"-Regel: Rote Karte für Wollitz in der Halbzeit
Mit dem 1:0 ging es in die Halbzeit, aber einen Aufreger hatte die Partie vor dem Wiederanpfiff zu bieten. Beim Gang in die Kabinen hatte sich Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz wegen einer Szene kurz vor der Pause bei Schiedsrichter Tom Bauer beschwert und daraufhin Gelb gesehen. Als er daraufhin beharrlich blieb, zückte der Referee den roten Karton - Wollitz musste in der zweiten Hälfte auf der Tribüne Platz nehmen.
Damit setzte Schiri Bauer die neue "Kapitäns"-Regel um, bei der es nur dem Teamkapitän erlaubt ist, sich an den Schiedsrichter zu wenden, um eine Entscheidung erklärt zu bekommen. Streng genommen hätte Wollitz wohl schon anstelle der gelben Karte den roten Karton bekommen müssen.
Ciğerci mit der ersten Chance
Mitch Kniat wechselte und brachte für den unauffälligen Schroers Kaitu Mizuta. Doch die erste dicke Chance hatte Energie. Louis Oppie rutschte auf dem inzwischen regennassen Geläuf bei einem Cottbusser Angriff kurz vor dem Sechzehner aus, so dass für Tolcai Ciğerci der Weg frei war. Seinen ersten Versuch aus spitzem Winkel von rechts parierte Kersken, der Nachschuss ging über das Tor (48.). Fünf Minuten später fand Ciğerci erneut seinen Meister in Kersken bei einem Schussversuch aus 18 Metern halbrechter Position.
Mit der Führung im Rücken traten die Hausherren selbstbewusster auf, suchten nun häufiger den Weg vor das gegnerische Tor und waren das feldüberlegene Team. Die Arminen hatten damit ihre Probleme, fanden nun wenig spielerische Lösungen und machten sich das Leben selbst durch mehrere Unkonzentriertheiten im Spielaufbau schwer.
Mizuta und Ciğerci mit Alu-Pech, aber Oppie trifft
Bei einem gelungenen Angriff, dann fast der Ausgleich. Mervielle Biankadi setzte sich auf der rechten Seite durch. Seine Hereingabe von rechts nahm Mizuta aus 13 Metern direkt, doch sein Aufsetzer traf nur die Latte (61.). Auf der Gegenseite hatte Cottbus nur eine Minute später ebenfalls Aluminium-Pech, als Ciğerci nach einem Abspielfehler in der Bielefelder Abwehr den Ball aus der DIstanz nur an den rechten Pfosten setzte.
Die Bielefelder versuchten sich in das Spiel zurückzukämpfen - und die Bemühungen wurden nach 68 Minuten belohnt. Louis Oppie bekam auf der linken Seite den Ball, drang in den Strafraum ein und schüttelte dabei zwei Cottbusser ab. Sein Flachschuss aus 14 Metern halblinker Position landete im linken unteren Toreck zum 1:1.
Mizuta und Wörl scheitern hauchdünn
Bielefeld wollte nun den zweiten Treffer - doch den hätten um ein Haar die Cottbusser erzielt. Der eingewechselte Jan Shcherbakovski wurschtelte sich auf der linken Strafraumseite mit Glück und Geschick gegen zwei Arminen durch und verzog aus sehr spitzem Winkel nur knapp (73.).
Doch dann hatte Energie gleich zweimal Glück. Erst war es erneut der emsige Mizuta, der nach einem Doppelpass mit Oppie aus 14 Metern halblinker Position erneut an der Latte scheiterte (77.). Zwei Minuten später landete ein Schuss des eingewechselten Marius Wörl aus 14 Metern halbrechter Position am linken Pfosten. SGE-Keeper Elias Bethke war da wohl noch mit den Fingerspitzen dran.
Großer trifft nach Oppie-Ecke zum Sieg
Arminia war nun wieder deutlich zielstrebiger und der Führung näher. Cottbus fightete und fand offensiv nun nur noch selten statt. Timmy Thiele hatte dennoch die Chance zum Siegtreffer, doch er scheiterte nach einem Steilpass aus zehn Metern halbrechter Position frei vor Kersken, der damit seinen Patzer wieder gut machte.
Besser als Thiele machte es dann Maximilian Großer, der nach einer Ecke des starken Oppie von rechts per Kopf aus sechs Metern zum Siegtreffer einnetzte (90.+3). Aufgrund des klaren Chancenplus unter dem Strich ein verdienter Sieg für den DSC gegen wacker kämpfende Lausitzer.