Am Samstag bejubelten die Heim-Fans unter den gut 18.700 Zuschauerinnen und Zuschauern im Bielefelder Stadion ein 2:1 (1:1). Angreifer Julian Kania (45.) glich bei seinem Startelf-Debüt noch vor der Pause aus - Verls Jonas Arweiler (7.) hatte zunächst den SC früh in Führung gebracht. Joel Felix (90.+2) besorgte später den umjubelten Siegtreffer für die Arminen.
Blitzstart des SC Verl, Bielefeld will zwei Elfer
Es war ein intensiver Beginn im Ostwestfalenderby. Nach gut fünf Minuten wollte Arminia-Mittelfeldmann Marius Wörl einen Elfmeter haben, er war nach einem schick vorgetragenen Bielefelder Angriff im Zweikampf mit Marcel Benger im Strafraum zu Boden gegangen (6.). Doch Schiedsrichter Felix Weller reichte der Kontakt nicht für einen Strafstoß.
Stattdessen klingelte es dann fast im Gegenzug auf der anderen Seite: Verl führte einen Freistoß an der Mittellinie schnell aus, Bielefeld schlief noch tief und fest - und den feinen Steckpass von Tom Baack verwertete Mittelstürmer Arweiler aus zentraler Position zur Verler Führung. Die Gäste wirkten danach beflügelt und machten für ein paar Minuten weiter Druck, doch das hielt nicht allzu lange an.
Die nächste Strafraumszene sorgte dann erneut für Diskussionen: Nach einer Flanke fiel Mika Schroers im Duell mit Yari Otto im Verler Sechzehner (25.), die Pfeife blieb zum Unmut der Bielefelder Fans aber wieder stumm. Hier hätte es durchaus einen Elfmeter geben können. Auf den TV-Bildern war nachher klar zu erkennen, dass Otto Schroers mit dem Arm im Gesicht erwischt hatte.
Startelf-Debütant Kania vernascht Köhler und gleicht aus
Kurz vor der Pause hätte beinahe erneut ein Steckpass auf Arweiler für Verl zum Erfolg geführt - doch Bielefelds Torwart Jonas Kersken parierte glänzend (42.).
Ein Tor fiel aber doch noch in Hälfte eins. Es war ein historisches: Startelf-Debütant Julian Kania feierte seinen ersten Treffer für Arminia Bielefeld. Und dieses Tor hatte er selbst eingeleitet. Kania legte auf Höhe der Mittellinie ab auf Isaiah Young, der den Vorwärtsgang einlegte und Kania auf die Reise schickte - der 22-Jährige tunnelte dann im Strafraum SCV-Verteidiger Tim Köhler und schloss eiskalt ab zum Ausgleich.
Beinahe wäre es noch dicker gekommen für Verl, Arweiler brachte bei einem Bielefelder Eckstoß den Ball unfreiwillig aufs eigene Tor. Verls Torhüter Philipp Schulze fischte die Kugel gerade noch so aus dem Winkel (45.+5).
Schreckmoment: Steczyk nach heftigem Zusammenprall runter
Die zweite Halbzeit bot spielerisch erstmal eher magere Kost, wenngleich die Arminen etwas besser aus der Kabine kamen und ordentlich Druck auf den SCV machten. Die erste gute Möglichkeit hatte somit auch Bielefeld nach einem Eckball. Stefano Russo brachte den Standard rein, Verteidiger Felix setzte seinen Kopfball knapp über den Querbalken (51.).
Danach erregte erst nach der Stundenmarke wieder eine Szene die Gemüter. Nach einem ruppigen Check von Bielefeld-Torwart Kersken weit vor dem Sechzehner gegen Verls Dominik Steczyk blieb letzterer regungslos liegen (64.). Schiedsrichter Weller ließ erst weiterlaufen, musste die Partie dann aber unterbrechen. Steczyk, der erst in der 57. Minute für Timur Gayret gekommen war, war nach dem Schreckmoment aber offenbar wieder bei Bewusstsein und wurde auf einer Trage vom Platz geholt.
Felix köpft Russo-Eckball rein
Danach ärgerte sich Bielefeld erneut über einen ausgebliebenen Elfmeterpfiff - Einwechselspieler Merveille Biankadi hätte nach einem Rempler von Tom Baack im Strafraum gerne endlich den ersehnten Strafstoß gehabt, doch auch das war Schiedsrichter Weller, der gute Sicht hatte, zu wenig (84.).
Am Ende gelang dann der Arminia aber trotzdem noch der "Lucky Punch": Ecken-Spezialist Russo fand im Strafraum Felix, der den Ball zum umjubelten Endstand ins Netz köpfte.
DSC gastiert in Saarbrücken, Verl empfängt Unterhaching
Am nächsten Spieltag steht für Arminia Bielefeld ein Auswärtsspiel an. Dann gastiert der DSC beim 1. FC Saarbrücken (Sonntag, 16.30 Uhr). Der SC Verl hat zunächst unter der Woche das Westfalenpokal-Achtelfinale beim 1. FC Gievenbeck vor der Brust (Mittwoch, 17 Uhr), bevor es am Samstag (14 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching weitergeht.