Spielszene aus der 3. Liga: FSV Zwickau gegen Rot-Weiss Essen

Nach Bier-Eklat: Abgebrochenes Spiel für Essen gewertet

Stand: 03.05.2023, 14:49 Uhr

Das am 23. April abgebrochene Drittliga-Spiel zwischen dem FSV Zwickau und Rot-Weiss Essen ist mit 2:0 für die Gäste gewertet worden. Das entschied das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Die Begegnung war in der Halbzeit beim Stand von 1:1 von Schiedsrichter Nicolas Winter abgebrochen worden, nachdem diesem beim Gang in die Kabine von einem Zwickauer Zuschauer Bier ins Gesicht geschüttet worden war.

Durch das Urteil liegt Essen mit nun 40 Punkten acht Zähler vor der Abstiegszone. Zwickau hat vier Spieltage vor Schluss dagegen sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz.

"Verein ist für seine Zuschauer verantwortlich"

"Nach der geltenden Rechts- und Verfahrensordnung des DFB ist das Spiel für den FSV Zwickau mit 0:2 als verloren zu werten. Zum einen hätte der FSV Zwickau den Schiedsrichter auf dem Weg in die Kabine besser schützen müssen. Zum anderen ist der Verein auch für seine Zuschauer verantwortlich und das Verschulden der Anhänger dem Verein zuzurechnen", sagte Georg Schierholz, stellvertretender Vorsitzende des DFB-Sportgerichts.

Über etwaige Sanktionen gegen den FSV Zwickau wegen des den Spielabbruch auslösenden Vorfalls werde das DFB-Sportgericht nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss zu einem späteren Zeitpunkt gesondert entscheiden.

Zwickau verzichtet auf Einspruch

Das Sportgericht urteilte damit fast identisch wie beim im März 2022 abgebrochenen Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach. Ein Bochumer Fan hatte einen Bierbecher auf den Schiedsrichter-Assistenten geworfen. Der DFB wertete das Spiel mit 2:0 für Gladbach, zudem musste Bochum eine Geldstrafe von 100 000 Euro zahlen.

Im Zwickauer Fall lagen eindeutige TV-Bilder vor. Außerdem hatte der Club bestätigt, dass es sich beim Täter um einen Sponsor handelte. Zwickau verkündete, dass der Klub auf einen Einspruch verzichtet. Der FSV akzeptierte das Urteil, es ist damit rechtskräftig.

Quelle: sid/dpa