"Es tut weh", gab Emre Can nach dem Dortmunder Auftritt am Sonntag in Leverkusen unumwunden zu. Was der Defensiv-Allrounder des BVB meinte: Sein Team hatte nun wirklich nicht schön gespielt unterm Bayer-Kreuz. Es hatte aber nun einmal bis in die Schlussphase mit 1:0 geführt - um dann doch noch den späten Ausgleich der Leverkusener zu kassieren.
"Das 1:1 ist ein bisschen bitter. Leverkusen hatte auf jeden Fall mehr Spielanteile, aber wir haben so lange geführt und wollten das über die Zeit bringen. Das ist uns leider nicht gelungen. Es war eine gute defensive Arbeit von uns. Offensiv muss aber viel mehr kommen, da können wir besser Fußball spielen", meinte Can.
Irgendwo zwischen gut und schlecht
Das Ergebnis in Leverkusen ist so, wie der bisherige Saisonverlauf beim BVB: Irgendwo zwischen gut und schlecht. Man weiß es nicht. Einerseits erreichten die Dortmunder mit phasenweise internationaler Klasse souverän die nächste Runde in der Champions League. Auf der anderen Seite rennt man in der Bundesliga der Musik weitgehend hinterher. Zehn Punkte Rückstand sind es auf Tabellenführer Leverkusen. Rang fünf - die aktuelle Position - ist nicht das, was der BVB anstrebt.
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Und jetzt steht der dritte Wettbewerb auf dem Programm: DFB-Pokal. Mittwoch geht es zum VfB Stuttgart. Jener Mannschaft, die momentan so leichtfüßig Torchancen herausspielt, wie vielleicht kein zweites deutsches Team. Jenem Team auch, bei dem der BVB vor wenigen Wochen mit 1:2 unterlag und schlicht chancenlos gewesen war.
Eine ähnliche Lehrstunde wie am 11. November will sich der BVB am Mittwoch unter allen Umständen ersparen. "Das werden wir uns heute noch mal ins Gedächtnis rufen, damit wir daraus lernen. Ausblenden wollen wir das nicht, sondern es besser machen", sagte Trainer Edin Terzic am Dienstag.
Neuerlicher Beton in Stuttgart?
Vermutlich bleibt den Dortmundern gar nichts anderes übrig, als erneut Beton anzurühren. "So defensiv habe ich Borussia Dortmund noch nie spielen gesehen", hatte Bayer Leverkusens Mittelfeldmann Granit Xhaka am Sonntagabend kopfschüttelnd gesagt. Eigentlich alle Spielbetrachter rätselten darüber, warum der BVB nach dem frühen Führungstreffer von Julian Ryerson (5. Minute) die Offensivbemühungen komplett eingestellt hatte.
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"Ein bisschen mehr Ballbesitz und etwas mutigere Offensivakzente wären schon gut gewesen", fand auch Emre Can. Die Impulse dazu kamen aber auch nicht von außen. Terzic wechselte ausschließlich positionsgetreu. Brachte in der Schlussphase Thomas Meunier dann noch für Marco Reus - Signal: noch defensiver bitte.
Reyna und Haller fallen aus
Dass ein Abwehr-Bollwerk nicht auf Dauer das vorherrschende Dortmunder Stilmittel sein kann und darf, ist rund um den Borsigplatz allen bewusst. Das frühe Pokal-Aus des Rekordsiegers München und des Titelverteidigers Leipzig erhöht sich für beide Teams die Titelchance.
Die noch in Leverkusen fehlenden Profis Niklas Süle, Ramy Bensebaini und Salih Özcan haben ihre Erkältungen überwunden und wieder das Training aufgenommen. Süle und Bensebaini bleiben jedoch fraglich. Die größte Chance auf einen Kaderplatz hat Mittelfeldspieler Özcan. Dagegen sind Giovanni Reyna und Sebastien Haller keine Option. US-Nationalspieler Reyna ist erkältet, Angreifer Haller muss wegen einer leichten Knieverletzung eine Woche pausieren.
Quelle: red