Rot-Weiss Essen verteidigt Pokal gegen Rot-Weiß Oberhausen
Stand: 25.05.2024, 17:34 Uhr
Wie schon im vergangenen Jahr hat Rot-Weiss Essen das Finale des Niederrhein-Pokals gewonnen - erneut gegen Rot-Weiß Oberhausen. Ein Klassenunterschied war am Samstag beim 3:0 (0:0)-Erfolg von RWE jedoch lange nicht zu erkennen.
Die Favoritenrolle im Kampf um das DFB-Pokal-Ticket im Niederrhein-Pokal war klar verteilt. Der Drittliga-Siebte aus Essen durfte im Endspurt der abgelaufenen Saison noch auf den Zweitliga-Aufstieg hoffen, während der Regionalliga-Siebte aus Oberhausen mit großem Abstand hinter Aufsteiger Alemannia Aachen ins Ziel kam.
Voelcke trifft nach 65 Sekunden den Pfosten
Den Klassenunterschied demonstrierten die Essener nach 65 Sekunden, als Sascha Voelcke links vom RWO-Kasten an den Ball kam, mit seinem starken linken Fuß aber lediglich den rechten Pfosten traf. Es wäre ein schönes Abschiedsgeschenk von und für den 22-Jährigen gewesen - RWE hatte vor dem Spiel mitgeteilt, dass er den Club am Saisonende verlassen wird, weil er sich bei einem anderen Verein mehr Spielzeit erhoffe.
Mit seinem Pfostenschuss in der 2. Minute setzte der Essener Sascha Voelcke ein erstes Ausrufezeichen.
Der Vorstoß Voelckes blieb für lange Zeit der einzige Hinweis darauf, dass RWE die höherklassige Mannschaft in diesem Revierderby war. Nachdem RWO-Kapitän Moritz Stoppelkamp einen Essener Ballverlust zu einem ersten Warnschuss Richtung Jakob Golz im "rot-weißen" Tor abgegeben hatte (18. Minute), entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe.
Ein lange weitgehend ereignisloses Duell. Die Oberhausener versuchten es mehrfach mit Flanken von außen, von denen keine ankam, und die Essener tauchten erstmal gar nicht mehr im Strafraum des Viertligisten auf.
Kurz vor der Pause zeigte RWE an seiner Heimspielstätte Hafenstraße wieder etwas mehr Drang nach vorne und kam durch einen weiteren Voelcke-Schuss - dieses Mal aber weit über das Tor - und einen Kopfball von Leonardo Vonic in die Arme von RWO-Schlussmann Robin Benz zumindest zu Torannäherungen. Auf der anderen Seite nahm Cottrell Ezekwem eine Hereingabe zwar schön mit der Brust an, geriet dabei aber aus der Balance und stellte Golz mit seinem Abschluss vor keine Probleme.
Der zweite Durchgang begann mit einer schlechten Nachricht für die Essener Fans. Cedric Harenbrock, der Essen im Sommer auch verlassen wird, kehrte verletzungsbedingt nicht auf den Rasen zurück und wurde durch Thomas Eisfeld ersetzt. Das erwies sich für das Spiel aber als Glücksfall - aus RWE-Sicht. In der 50. Minute sah Eisfeld nämlich den durchstartenden Voelcke, der den Ball alleine vor Benz im dritten Anlauf im Tor unterbrachte und sein schönes Abschiedsgeschenk so doch noch ablieferte.
Sapina sorgt per Elfmeter für Vorentscheidung
Damit war für die Essener der erste Schritt Richtung Titelverteidigung - 2023 hatte RWE gegen RWO mit 2:0 gewonnen - getan. RWO wirkt zunächst nicht geschockt und legte den Vorwärtsgang ein, doch die nächste spielentscheidende Szene gehörte erneut Voelcke. Als dieser im Strafraum von Tim Stappmann von den Beinen geholt wurde, verwandelte Vinko Sapina den fälligen Strafstoß souverän zum 2:0 (65.).
Bei der Verteidigung dieser Führung hatte der Drittligist allerdings viel Glück, als Ezekwem einen Flugkopfball im Strafraum völlig unbedrängt links neben das Essener Tor setzte (77.) und mit einem weiteren Kopfball kurz darauf nur den Pfosten traf (80.). Der Oberhausener Endspurt blieb nicht nur ohne Folgen, sondern der eingewechselte Ron Berlinski schloss einen Konter mit dem dritten RWE-Treffer ab (83.).
Mit seinem elften Titel im Niederrhein-Pokal löst Essen das Ticket für den DFB-Pokal, während die Oberhausener weiter auf ihren vierten Triumph warten müssen.