"Des Freiherrn von Pöllnitz Neue Nachrichten", Frankfurt 1739

ZeitZeichen

23.06.1775 - Todestag Karl Ludwig Freiherr von Pöllnitz

Stand: 03.03.2016, 16:16 Uhr

Karl Ludwig von Pöllnitz war so eine Art Paparazzo des 18. Jahrhunderts. Der Spross einer verarmten Adelsfamilie diente als Kammerherr unter drei preußischen Königen: Friedrich I., Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. Doch im Innersten verachtete er dieses Dasein als Höfling.

Von Martina Meissner

Doch dann, mit fast vierzig Jahren, entdeckte er sein eigentliches Talent: Er besaß eine spitze, bisweilen böse Feder. So begann Pöllnitz Klatsch- und Tratschgeschichten über den Adel zu schreiben. Mit seinem Buch über den Hof Augusts des Starken - "Das galante Sachsen", gelang ihm der Durchbruch.

Mit Friedrich II. von Preußen verband ihn eine Hassliebe, die 35 Jahre andauerte. Friedrich schrieb über Pöllnitz: "Ein infamer Kerl, dem man nicht trauen muss“. Und beglich doch immer wieder dessen Spielschulden.

Als Pöllnitz 1775 starb, hatte der König nur Spott für ihn übrig: "Der alte Pöllnitz ist gestorben, wie er gelebt hat, das heißt, noch am Tage vor seinem Tode gaunernd; es bedauert ihn niemand als seine Gläubiger."

Redaktion: Michael Rüger

Karl Ludwig von Pöllnitz, Schriftsteller (Todestag 23.6.1775)

WDR ZeitZeichen 23.06.2015 13:36 Min. Verfügbar bis 20.06.2025 WDR 5


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